Magazinrundschau
Die Libyer haben alle geschlagen
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
New Yorker (USA), 02.03.2015
Außerdem: Vor 90 Jahren wurde der New Yorker gegründet. Anlass für eine Jubiläumsausgabe, in der Mitarbeiter verschiedene Dekaden der Blattarbeit memorieren. Hilton Als etwa erinnert an die Veröffentlichung von James Baldwins Essay "Letter from a Region in My Mind" 1962, ein Meilenstein für das Magazin, das bis dahin fast ausschließlich den Interessen einer weißen, linken Leserschaft gewidmet war. Ian Parker porträtiert Apples Designguru Jonathan Ive und sein Faible für weiche Formen. Zadie Smith porträtiert die Komiker Key and Peele. Mary Norris, seit über zwanzig Jahren Korrektorin beim New Yorker, erzählt von ihrer Arbeit. Und Haruki Murakami steuert eine Short Story bei über einen Barbesitzer mit dem schönen Namen Kino.
Eurozine (Österreich), 06.02.2015
Weitere Artikel zur Lage der Flüchtlinge in Europa: Imogen Tyler kritisiert die britische Flüchtlingpoltik. Und Peo Hansen denkt über "Migration im Zeitalter der Austerität" nach.
London Review of Books (UK), 19.02.2015
Peter Pomerantsev blickt auf die Ukraine und denkt über Utopien und Revolutionen nach, über die unpolitische Resignation in London und den ästhetisierten Zynismus in Moskau: "Der Kreml versucht sich auch an einem bedeutsamen narrativen Trick: Revolution soll Chaos und Krieg gleichgestellt werden und nicht nur als sinnlos dargestellt, sondern als einfach nur schlecht. Die Spindoktoren des Kreml stellen den Maidan in eine Reihe mit den Disastern in Syrien und Libyen (allesamt organsiert von der CIA) und schließlich stellen sie sogar in Frage, ob der Fall der Berliner Mauer wirklich so eine tolle Sache war."
Les inrockuptibles (Frankreich), 15.02.2015
Vice (USA), 11.02.2015
Guardian (UK), 16.02.2015
Daily Beast (USA), 04.02.2015
Quarterly Conversation (USA), 17.02.2015
The Nation (USA), 09.03.2015
Svobodne forum (Tschechien), 10.02.2015
Im Oktober 2013 errang die populistische Partei Ano ("Aktion unzufriedener Bürger") des Milliardärs Andrej Babiš auf Anhieb die zweitmeisten Stimmen. Nachdem Babiš nun auch ein großes Medienunternehmen gekauft hat, zu dem zwei der wichtigsten tschechischen Tageszeitungen Mladá fronta dnes und Lidové noviny gehören, schlägt die im November gegründete Journalistenvereinigung Free Czech Media Alarm. Mit Verweis auf eine Untersuchung kritisieren sie in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten Sobotka die geänderte Berichterstattung in beiden Zeitungen: "Eine sichtbare Auswirkung der Eigentümerschaft von Vizepremier Andrej Babiš ist in beiden Zeitungen die starke Zunahme von Artikeln, die seine Aktivitäten positiv zeichnen. Auch die Menge neutraler Berichte, die seine Sichtbarkeit auf der politischen Bühne verstärken, hat sich auf eine Weise erhöht wie bei keinem anderen Politiker der tschechischen Gesellschaft. Kritische Informationen über den Vizepremier wurden hingegen nach seinem Einstieg in das Medienunternehmen - und besonders nach seinem Einstieg in die Regierung - nach und nach reduziert. Herr Ministerpräsident, eine solche Situation, in der der stellvertretende Vorsitzende der Regierung und Vorsitzende einer Regierungspartei Schlüsselmedien besitzt, mit dem ganz offensichtlichen Ziel, das eigene Bild in den Medien zu beeinflussen, ist zutiefst unethisch."
Elet es Irodalom (Ungarn), 17.02.2015
Letras Libres (Spanien / Mexiko), 14.02.2015
Aeon (UK), 11.02.2015
Außerdem: Noch nie war die Wissenschaft so einsprachig wie heute. Wer nicht auf Englisch veröffentlicht, geht unter. Der Wissenschaftshistoriker Michael D. Gordin erklärt in einem historischen Exkurs, wie es dazu kam.
Linkiesta (Italien), 14.02.2015
New York Times (USA), 15.02.2015
Ronen Bergman skizziert die fünf Mitglieder der Hisbollah, denen in Abwesenheit in Den Haag der Prozess wegen der Ermordung des libanesischen Premierministers Rafik Hariri 2005 gemacht wurde.