Efeu - Die Kulturrundschau

Macht der Humanität

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01.06.2024. Die Feuilletons quillen über mit Artikeln zum hundertsten Todestag von Franz Kafka, dem weltlichen Heiligen und Schutzpatron des unterdrückten Angestellten, wie die SZ schreibt. Die Literarische Welt erinnert, wie schwer man sich mit Kafka im Ostblock tat, überhaupt musste Kafkas heutiger Status erst errungen werden, weiß die taz: Er galt als zu dekadent. Im Freitag erklärt Roberto Saviano, weshalb er nicht zur italienischen Delegation auf der Frankfurter Buchmesse gehören wird. Die Theaterkritiker applaudieren, wenn Florentina Holzinger in Schwerin einen nackten Damenchor mit phallischem Baguette die Kirche zertrümmern lässt. Und die Welt schaut sich in Tansania David Walshs bizarre Privatsammlung an. 
9punkt - Die Debattenrundschau vom 01.06.2024 finden Sie hier

Literatur

Franz Kafka, 1923 (gemeinfrei)

Die Feuilletons begehen Franz Kafkas Todestag, der sich am kommenden Montag zum 100. Mal jährt. Mit seinem literarisch "absoluten Anspruch ist er zu einem weltlichen Heiligen geworden, der sich für die Literatur geopfert hat", schreibt Willi Winkler in der SZ, und "nebenbei hat er es auch noch zum Schutzpatron des unterdrückten Angestellten gebracht". Kafka ist "unter den Großklassikern, die wir haben, der unmittelbar zugänglichste", schreibt Dirk Knipphals in der taz, und doch "gibt es offenbar etwas, was Kafka bei all den Bibliotheken der Deutungen seiner Texte vor dem endgültigen Ausgedeutetsein schützt". Und: Heute lesen wir Kakfas Kampf mit den Bürden der Normalität anders. "Die Arbeitswelt wurde flexibilisiert, alle Institutionen winden sich durch ihre Krisen, unhinterfragte Normalität wurde abgeschafft. ... Heute kann man die Selbstverständlichkeit wahrnehmen, mit der seine Texten Identitätsprobleme, Sinnsuche und die alltägliche Selbstfindungsarbeit darstellen, die alle nie zu einem Ende kommen."

Im Ostblock tat man sich lange Zeit schwer mit Kafka, schreibt Marko Martin in der Literarischen Welt. Zwei literarische Tagungen in der Tschechoslowakei in den Sechzigern brachen das Eis. Die erste, 1963, war noch von Skepsis gezeichnet, aus der DDR war Anna Seghers anwesend, wenn auch nur für einen Tag und mit mulmigen Gefühlen. "Zu jener Zeit existierten in der DDR zwar literaturkritische Aufsätze, die das vermeintlich Obsolete von Kafkas Weltsicht konstatierten, doch gab es dessen eigene Texte nicht zu lesen. Da war man selbst in der Sowjetunion schon ein wenig weiter. Einige Kafka-Erzählungen erschienen in Zeitschriften, doch auch hier galt das (zweifellos von höchster Stelle geforderte) Urteil eines einflussreichen Moskauer Literaturfunktionärs: 'Kafka ist kein 'Prophet' und kein Sieger, wie das die Modernisten annehmen. Er ist - der Besiegte, ein Opfer, oder richtiger noch, ein sachlicher Beweis mehr für die Verbrechen des Kapitalismus an der menschlichen Kultur.' "

Dazu passend zeichnet Alena Wagnerová in der NZZ nach, wie Kafkas Wiederentdeckung in der Tschechoslowakei der Sechziger den Weg zum Prager Frühling ebnete: Die bereits erwähnte Konferenz "stand im Zusammenhang mit der Kritik des Stalinismus und der Erneuerung des Sozialismus in ihrem ursprünglichen Sinne als Befreiung des Menschen. Es war Kafkas Macht der Humanität, mit welcher die Menschen gegen die Macht der Gewalt des Stalinismus kämpfen konnten. ... Das Verdikt dazu kam vom KGB und der sowjetischen Führung. Man hielt die Liblicer Kafka-Konferenz für den Anfang einer Konterrevolution. Der Prager Frühling wurde am 21. August 1968 mit Gewalt und der Macht der sowjetischen Panzer überrollt. 'Der Panzer zielte auf Franz Kafka', schrieb Heinrich Böll."

Dass Kafkas heutiger Status erst errungen und durchgesetzt werden musste, daran erinnert Tania Martini in der taz: "Wie auch den späteren Existenzialisten warfen ihm viele übersteigerten Subjektivismus, Nihilismus und gar Ästhetizismus vor." Seine "Avantgarde galt vielen als dekadent. ... Gleich ob bürgerliche oder materialistische Literaturtheorie, suspekt war ihnen gleichermaßen die affizierende, gar ätzende Wirkung von Kafkas Allegorien mit ihren hermetischen Welten, die kein Raum-Zeit-Kontinuum mehr kennen. Anders Theodor W. Adorno. Er verehrte Kafka, gerade weil er bei Kafka keine 'Nachäffung der Realität, sondern deren Rätselbild, zusammengefügt aus ihren Bruchstücken' vorfand."

Paul Jandl schreibt in der NZZ über Kafkas Hadern mit dem Ich. Doch "die Kafka-Lektüren, die den Autor als authentischen Märtyrer der Unterdrückung sehen wollen und sein Werk als grosse Allegorie eigener Erfahrungen, verkennen einen Dissoziationsprozess. Kafka selbst war es, der mit der Hand eines Taschenspielers schrieb. Er kultivierte seine Ich-Unmöglichkeit, einen Blick, der von außen auf sich selbst fiel. Weil die Scham ihn zwang, sich mit den Augen der anderen zu sehen, wusste er um die Macht, die die Menschen übereinander haben."

Weiteres: Für die taz spricht Stefano Vastano mit dem Schriftsteller Daniel Kehlmann über Kafka. Julia Hubernagel schreibt in der taz über Kafka als "Experte der Macht" (wie Elias Canetti den Autor genannt hatte) und dessen schwieriges Verhältnis zu Liebe und Beziehungen. Sophie Jung befasst sich in der taz mit Architektur bei Kafka. Für die FR spricht Michael Hesse mit dem Literaturwissenschaftler Rüdiger Safranksi über Kafka. Louis Berger denkt in der taz über Kafkas Medidationen über Erlösung und die letzten Tage nach. Tilman Spreckelsen erinnert in der FAZ daran, wie Kafka einmal ein Mädchen über den Verlust einer Puppe tröstete. Stefani Engelstein wirft für die FAZ einen Blick auf Kafkas letzte, bereits von seiner Erkrankung geprägten Erzählungen. Detlev Schöttker und Katja Schicht werfen für die FAZ einen philologischen Blick auf Kafkas testamentarische Notizen an Max Brod. Tobias Lehmkuhl befasst sich im Literatur-Feature für Dlf Kultur mit Kafkas Einfluss auf die Gegenwartsliteratur. Ebenfalls im Dlf Kultur spricht unsere Lyrikkolumnistin Marie Luise Knott über Kafka aus philosophischer Perspektive.

Auch die Literarische Welt ist in diesem Monat komplett Kafka gewidmet. Sie macht mit Notizen aus dem Literaturbetrieb zu Kafka auf und dokumentiert einen Text von Max Brod über Kafka aus dem Jahr 1926. Weiterhin berichtet Marc Reichwein von seiner Reise nach Prag auf Kafkas Spuren. Mladen Gladic spricht mit Benjamin Balint darüber, wie Kafkas Schriften in Israels Nationalbibliothek landeten (worüber Balint auch ein Buch geschrieben hat). Marc Reichwein spricht mit Kafka-Biograf Reiner Stach.

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Zu den Kafka-Festspielen besprochen werden neue Bücher über den Schriftsteller (taz), die Ausstellung "Kafkas Echo" im Literaturmuseum der Moderne in Marbach (NZZ, LitWelt) die Ausstellung "Kafka, Making of an Icon" in Oxford (FAZ) und Hartmut Binders umfangreicher Bildband "Franz Kafka - Ein Leben in Bildern" (FAZ).

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Dass der Autor Roberto Saviano nicht zur Delegation von 100 Autoren zählt, die Italien bei der kommenden Frankfurter Buchmesse als Gastland repräsentieren werden, sorgt in dessen Heimat derzeit für einiges Rumoren. Einige Schriftsteller haben ihre Zusage bereits zurückgezogen. Auf Einladung seines Verlags wird Saviano zwar dennoch anwesend sein - aber eben nicht im Namen der italienischen Literatur. "Ich hätte mich sehr geschämt, wenn ich Teil der Delegation dieser Regierung auf der Frankfurter Buchmesse gewesen wäre", sagt Saviano selbst dem Freitag. "Das Italien, das auf der Buchmesse zu Gast ist, ist ein Italien, das den Kampf gegen die Mafia aufgegeben hat, das die Bildung nicht finanziert, das die Mittel für die Forschung und die öffentliche Gesundheit kürzt. ... Ich glaube, dass diese Regierung, angefangen bei der Ministerpräsidentin bis hinunter zum Kulturminister, ein ernsthaftes Problem mit Kritik hat. Der wahre Grund ist, dass ich nicht gemocht werde, dass um mich herum verbrannte Erde hinterlassen wird, ohne zu erkennen, dass es für alles eine Grenze gibt und dass sie diese Grenze weit überschritten haben."

Außerdem: In der digitalen "Bilder und Zeiten"-Beilage der FAZ denkt der Lyriker Arne Rautenberg darüber nach, wie es ist, Lyrik für Erwachsene und Kinder zu schreiben. in der Nacht meldeten die Agenturen, dass der Schriftsteller John Burnside gestorben ist. Besprochen werden unter anderem der Band "1924. Eine Reise durch die deutsche Republik" mit Reportagen von Larissa Reissner (taz), Saša Stanišićs Erzählband "Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne" (FR, SZ), Svetlana Lavochkinas "Carbon. Ein Lied von Donezk" (FR) und Stephen Kings Erzählband "Ihr wollt es dunkler" (FAZ).
Archiv: Literatur
Stichwörter: Kafka, Franz

Kunst

Ganz sicher ist sich Eva Biringer in der Welt nicht, was sie von der bizarren Sammlung des Privatsammlers David Walsh im tasmanischen Hobart halten soll. Das Mona Museum selbst ist fast doppelt so groß wie das New Yorker Guggenheim Museum, das Haus ist nicht nur Wohnstätte des exzentrischen Sammlers, sondern hält auch schon ein Krematorium bereit, wie Biringer bei ihrem Rundgang feststellt: "Vorbei an einem Datenwasserfall des Nürnberger Medienkünstlers Julian Popp, einer Porzellan-Vulven-Wand von Greg Taylor mit dem drastischen Titel 'Conversation with Cunts', hin zu Erwin Wurms tomatenrotem 'Fat Car', Anselm Kiefers 'Sternenfall' und zwei in einem Suppenteller schwimmenden, von einem Messer bedrohten Goldfische der Arte-Povera-Ikone Jannis Kounellis. Für einige der Werke muss man Zeit-Slots buchen, für Alfredo Jaars 'Göttliche Komödie' beispielsweise oder eine schummrige Grabkammer mit antiken Exponaten und einem mehrere Meter tiefen Wasserbecken. Es sollen schon Leute hineingefallen sein. Besuchermagnet ist Wim Delvoyes 'Cloaca Professional', ein wissenschaftlich anmutender, die menschliche Verdauung nachahmender Apparat, der normalerweise einmal am Tag ein Häufchen Kot produziert."

Matt Mullican: New Edinburgh Encyclopedia. Ausstellungsansicht. Foto: Stefan Haehnel. Galerie Thomas Schulte

Überwältigt kommt Dorothea Zwirner (Tagesspiegel) aus der Berliner Galerie Thomas Schulte, die dem für seine Piktogramme bekannten amerikanischen Künstler Matt Mullican derzeit eine Ausstellung widmet. Wie durch ein "offenes Buch" wandert Zwirner zwischen Mullicans Frottagen der "New Edinburgh Encyclopedia" umher: "Historische Illustrationen, Schemata, Diagramme, Konstruktionszeichnungen und Schautafeln von Anatomie bis Zoologie: Auf 449 Blättern entfaltet sich in den Fensterräumen eine von oben nach unten alphabetisch geordnete Wissenswelt, die einer britischen Enzyklopädie von 1825 durch die älteste Reproduktionstechnik des Abriebs entnommen sind. (…) Die ewige Sehnsucht des Menschen, das gesamte Weltwissen systematisch zu erfassen und darzustellen, wird hier greifbar. Aber auch, wie zeit- und kontextabhängig unser Wissen ist: In dem historischen Nachschlagewerk liegt ein klarer Schwerpunkt auf Technik, Natur- und Ingenieurswissenschaften. Ganze fünf Seiten sind der bildenden Kunst gewidmet."

Weitere Artikel: In der Welt porträtiert Boris Pofalla die österreichische Bildhauerin Angelika Lodere. Im Standard stellt Margarete Appenzeller fest: Begleittexte und Audioguides, insbesondere in historischen Museen, sind sexistisch. Im Tagesspiegel-Gespräch erzählt NordArt-Kuratorin Inga Aru, wie sie etwa 100.000 Besucher ins kleine Büdelsdorf bekommt. Auf den Bücher und Themen-Seiten der FAZ denkt Gerald Felber über die mediale Spiegelung von Bildern nach.

Besprochen werden das Tom of Finland Art & Culture Festival in der Halle am Berghain (BlZ) und eine Ausstellungen der brasilianischen Künstlerin Renata Lucas in der Berliner Galerie Neugerriemschneider (FR).
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Bühne

Szene aus "Sancta" © Nicole Marianna Wytyczak

Derzeit am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin zu sehen, dann bei den Wiener Festwochen, schließlich in Stuttgart und an der Volksbühne: Florentina Holzinger hat eine dreistündige feministische Messe mit dem Titel "SANCTA" frei nach Paul Hindemith inszeniert, samt nacktem Damenchor, Riesenkruzifix, Blut- und Weinregen - und Ulrich Seidler (BlZ) ist genauso hingerissen wie das Publikum, das der schließlich ebenfalls nackt auftretenden, blutenden Regisseurin stehende Ovationen spendet: "Es gibt Bekenntnisse, Heiligsprechungen, die ganze Schöpfungsgeschichte wird einem hergelaufenen, obdachlosen und drogenverstrahlten Gottessohn mit phallischem Baguette abgeknöpft und umgedeutet. Die Sixtinische Kapelle stürzt ein, beim Abendmahl gibt es ein Stück gebratenes Menschenfleisch, das einer Performerin vorher mit dem Skalpell aus den Rippen geschnitten wurde - nur ein fingernagelgroßes Stücken, das aber nicht erst in Brot verwandelt, sondern direkt verspeist wird, mit Pfeffer und Salz."

Auch Nachtkritiker Georg Kasch ist weitgehend zufrieden, wenn Holzinger "Religion als männliches Narrativ und die Kirche als männliches Machtzentrum" zertrümmert: "Da zerhämmern Kletterinnen jene berühmte Abbildung in der Sixtinischen Kapelle, in der Gott Adam Leben verleiht... Da donnern zwei Frauen an Haken, die ihnen durch den Rücken getrieben wurden, gegen riesige Bleche. (...) Schön ist, dass die körperlichen Krassheiten, die man aus anderen Holzinger-Arbeiten kennt, hier mit Bezug auf Bibel, Liturgie und Heiligengeschichten noch mal eine neue Dringlichkeit bekommen. (...) Nicht alle Einfälle besitzen diese Kraft. Ein wenig wohlfeil und auch langatmig wirken jene Episoden, in denen Jesus als Outsider-Schluffi die Bühne entert und auf Englisch, Österreichisch und Schweizerdeutsch auf das Establishment und die Kirche schimpft." In der SZ hebt Egbert Tholl vor allem die Musik hervor: "Man hört Musik von Gounod, Bach oder Rachmaninow, neu komponierte Übergänge und echte eigene (seltsame) Zutaten vor allem von Johanna Doderer, aber auch Musical, eine superironische Metal-Nummer, Jesus (...) tritt mit Eminem auf..." "Künstlerisch mag man 'Sancta' unterschiedlich bewerten; das Anliegen aber bleibt ein brennendes", meint Susanne Benda im Tagesspiegel.

Szene aus "Work". Foto: Moritz Haase

An der Volksbühne lässt derweil Susanne Kennedy gemeinsam mit Markus Selg in "Work" "echsenhafte" Wesen in Latexmasken auftreten, um anhand einer Künstlerin namens "Xenia" über Leben und Kunst, auch von Kennedy und Selg selbst, zu reflektieren, berichtet Nachtkritikerin Esther Slevogt, die der Abend ein wenig ratlos zurücklässt: "In den Versatzstücken ehemaliger und gegenwärtiger Arbeiten soll das Leben der Künstlerin Xenia also von ihr selbst noch einmal inszeniert werden. (...) Natürlich scheitert die Imitation des Lebens in der Kunst am Ende. Und es kommt in 'The Work' zu einem ganz physischen Akt: Die Spieler*innen entledigen sich ihrer Hosen und zwischen ihren Beinen wird ein seltsames Geschlecht erkennbar, aus dem nach geburtseinleitenden Maßnahmen erst blutiger Schleim und dann tatsächlich aus einer Art glibberiger Fruchtblase kleine Xenia-Figuren entbunden werden. Ist das jetzt die Essenz?" "Viel verlorene Zeit", resümiert Peter Laudenbach in der SZ, während Christine Wahl im Tagesspiegel die Selbstironie von Kennedy und Selg schätzt.

Weitere Artikel: Nachrufe auf den im Alter von 82 Jahren verstorbenen Schauspieler, Regisseur und "Bühnenmagier" Alexander Lang, der nicht nur am Deutschen Theater, sondern auch an der Comedie française inszenierte, schreiben Kerstin Decker im Tagesspiegel und Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung. In der FAS spricht Wiebke Hüster mit dem Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui über Homosexualität, Arabischsein und die Arbeit mit Madonna oder Beyoncé. In der NZZ erinnert Christian Wildhagen an Richard Wagners elfjähriges Exil in der Schweiz. Besprochen wird Anita Vulesicas Inszenierung "Die Gehaltserhöhung" von Georges Perec in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin (FAZ).
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Architektur

Der Freundeskreis der Zentral- und Landesbibliothek fordert in einem Brief an Berlins Bürgermeister Kai Wegner den Umzug der beiden Häuser der Berliner Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in das bald leer stehende Gebäude der Galeries Lafayette, meldet die Berliner Zeitung. In der FAS blickt Frauke Steffens durch ein "Portal" von New York nach Dublin: Es handelt sich um eine Installation des litauischen Unternehmers Benediktas Gylys, die beide Städte per Livestream verbindet.
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Film

Weitere Nachrufe auf Thomas Heise (mehr zu dessen Tod bereits hier) schreiben der Dokumentarfilmemacher Gerd Kroske (Spiegel), Matthias Dell (Zeit Online), Dietrich Leder (Filmdienst) und Bert Rebhandl (FAZ). Daland Segler empfiehlt in der FR die 24. Ausgabe des auf den japanischen Film spezialisierten Filmfestivals Nippon Connection.

Besprochen werden Guy Nattivs "Golda" (FAZ, unsere Kritik), David Bellos' Biografie über Jacques Tati (FD) und die Disney-Serie "Becoming Karl Lagerfeld" mit Daniel Brühl in der Titelrolle (WamS).
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Musik

Mathis Raabe bringt auf Zeit Online Hintergründe dazu, dass das US-Justizministerium durchsetzen will, das US-Großveranstalter Live Nation die Plattform Ticketmaster verkauft. Gerald Felber resümiert in der FAZ die ersten Tage des Mozartfests in Würzburg. Elmar Krekler erzählt in der WamS von seinem Treffen mit der russischen Pianistin Elena Bashkirova. Nachdem eine alte Gitarre von John Lennon bei einer Auktion annähernd drei Millionen Dollar erzielt hat, denkt Stephanie Caminada  in der NZZ über die Aura von Stars und deren Hinterlassenschaften nach. In der Welt würdigt Dennis Sand Ferris MC, der nach Deutschrap nun Punkrock macht. Julian Weber erinnert in der taz an die 1982 aufgelöste schottische Postpunk-Band Josef K, die sich nach Kafkas wohl berühmtester Figur benannt hatte: "Die Songs klingen nach Kosakenkaffee und nikotinhaltiger Luft", überdies stößt man hier auf "überzeitliche metaphysische Existenzangst und In-die-Welt-geworfen-Sein". Wir hören rein:

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