In einem sehr interessanten Text
beschreibt Bernd Rheinberg nicht nur, wie mit dem
Islamischen Staat aus dem Krieg gegen den Terror quasi wieder ein symmetrischer Krieg
wird. Er zeigt auch, dass die Milizen ein Produkt des globalen
Gewaltmarktes sind: "Die Bürgerkriege in Libyen und Syrien haben dies besonders gezeigt. Sie strahlen folgenschwer in die benachbarten Regionen aus. Von der Levante über Nordafrika bis zur Sahelzone ist ein gigantischer Gewaltmarkt entstanden, in dem Schmuggel, Entführungen,
Waffen- und Menschenhandel die einträglichsten Geschäftszweige sind - und mithin auch lukrative Einnahmequellen für Gruppen mit ganz großen Zielen. Die
New York Times hat jüngst errechnet, dass allein im Jahr 2013 rund
66 Millionen US-Dollar von europäischen Regierungen an verschiedene Al-Qaida-Gruppen gezahlt worden sind. Das Geld wird allerdings nie als Lösegeld deklariert, sondern als humanitäre Hilfe. Die Öffentlichkeit erfährt davon in der Regel nichts. Das Geschäft wird über Mittelsmänner abgewickelt."
In Europa hat der Gaza-Krieg
antisemitische Hemmschwellen sinken lassen,
konstatiert Micha Brumlik, im Nahen Osten aber die Rationalität. Israels Armee und die Hamas führten lieber gemeinsam Krieg gegen die palästinensische Zivilbevölkerung, als dass sie von sich aus Frieden schlössen: "Daher wäre es an der Zeit, dass die weltpolitisch (noch) sich als zuständig begreifenden Mächte - USA, Russland und die EU - Israel und den Palästinensern eine
Zweistaatenlösung diktieren. Die politischen Hebel liegen bereit: So müssten die USA nur ihre Kredite und
Waffenlieferungen (2013 waren das immerhin 3,1 Mrd. US-Dollar) an die ultrarechte Koalitionsregierung in Jerusalem einfrieren, während andere westliche Staaten ihre Beziehungen zu den Förderern der Hamas, etwa zu
Katar einzustellen hätten - und sei es durch eine
Absage der Fußballweltmeisterschaft 2022."
Weiteres: András Bruck
schreibt über den
Antisemitismus in Ungarn. Norbert Mappes-Niediek
erklärt die
Ökonomie der Armut bei den Roma.