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Stichwort
China
1385 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 93
9punkt 13.02.2024 […] Ostasien hat drastisch abgenommen, eine demographische Krise droht - bis zum Ende des Jahrhunderts dürfte allein Chinas Bevölkerung von heute 1,4 Milliarden Menschen auf unter 800 Millionen schrumpfen, schreibt Alexander Görlach in der Welt: "In allen Ländern Ostasiens, die Volksrepublik China inklusive, werden Frauen und ihr Nachwuchs nach wie vor gesellschaftlich geächtet, sollten die Kinder außerehelich […] heiraten möchten immer weniger junge Frauen, da sie, sobald sie Kinder geboren haben, keinen Anschluss mehr an das Erwerbsleben in diesen traditionellen Gesellschaften finden. In der Volksrepublik China heiraten seit dem Amtsantritt von Machthaber Xi Jinping im Jahr 2013 jedes Jahr weniger Menschen. Laut der zuständigen Statistikbehörde lagen die Eheschließungen im Jahr 2022 mit rund 6,83 Millionen […]
9punkt 10.02.2024 […] und anderen Gruppen steckt, während die eigene Bevölkerung sich nicht einmal mehr Brot leisten kann."
Von einem Angriff Chinas auf Taiwan geht der Journalist Frank Sieren, der aus seiner Begeisterung für China keinen Hehl macht, im FR-Gespräch nicht aus. Die Bevölkerung in China werde immer selbstbewusster, die Regierung gebe dem nach, glaubt er: "Die Geschichte aller Menschen zeigt: Ein autoritäres […] Bevölkerung zu handeln, wird daran zerbrechen. Das ist auch der KP klar und deswegen gibt sie nach, wenn es nicht mehr anders geht: Also partiell Macht abgeben, um die Lufthoheit zu behalten. … In Chinas Wirtschaft entsteht gerade eine Art informelle wirtschaftliche Bürgerbewegung für mehr Mitbestimmung. Die Konsumenten und Investoren merken plötzlich: Der Staat kann uns ja nicht zwingen, zu konsumieren […] Investoren: Wir haben das Geld, aber wir geben es nicht aus, weil uns die politischen Rahmenbedingungen nicht passen. Widerwillig und scheibchenweise gibt der Staat nach. Damit beginnt eine neue Ära in China. Denn die Menschen werden ihre neue Macht für mehr Mitbestimmung nie wieder vergessen und es wird nicht bei wirtschaftlichen Themen bleiben."
In der "10 nach 8"-Serie von Zeit Online erzählt eine anonyme […]
Magazinrundschau 15.01.2024 […] Denemarková, die aufgrund ihres Kontaktes zu chinesischen Dissidenten seit 2017 nicht mehr nach China einreisen darf, schildert in ihrem Essay das Schicksal einer jungen Chinesin, die sich in offenen Briefen, den tschechischen Widerstandskämpfer Václav Havel zitierend, gegen ihre Regierung wendete. Die Methoden Chinas gegen Dissidenten vorzugehen, sind dieselben, die man in der Tschechoslowakei in der Ära […] indem man die junge Frau zu einer "freien Gefangenen" machte, so wie man es damals auch mit Havel versuchte: "Die Ermittler der Zentralen Kommission für Disziplinaraufsicht der Kommunistischen Partei Chinas haben unvorstellbare Befugnisse. Sie sind so allmächtig wie die Tschekisten in Stalins UdSSR, die ihre eigenen Feindeslisten aufstellten…Niemand wagt es, Fragen zu stellen. Die junge Frau suchte keine […]
9punkt 13.12.2023 […] auf der chinesischen Internetplattform Waibo. Es wendet sich gegen gewisse Ausschreitungen in den Kommentaren unter Botschaftsbeiträgen, besonders Gleichsetzungen moderner Staaten mit Nazis, die in China offenbar gerade in Bezug auf Israel en vogue sind. Mit Deepl übersetzt liest sich der letzte Absatz des Statements so: "Wir möchten auch klarstellen, dass diejenigen, die sich die Mühe gemacht haben […] Aufmerksamkeit und Ihr Verständnis."
Gefunden haben wir dieses Statement in einem Beitrag Aaron Sarins in Yascha Mounks Blog Persuasion. Sarin berichtet darin über einen wachsenden Antisemitismus in China: "Ein Video von Noa Argamani, einer israelischen Frau mit chinesischer Mutter, die am 7. Oktober von der Hamas entführt wurde, zieht nur Verachtung auf sich: Sie wird beispielsweise in einem Beitrag […] Münkler geht von "einem Modell der Pentarchie" aus, "also einer Ordnung der großen Fünf. Den Demokratien mit den USA und der EU stehen dabei die autokratischen und technokratischen Staaten Russland und China gegenüber - hinzu kommt wohl noch Indien als fünfte Macht. Es könnte stabilisierend wirken, wenn diese fünf Mächte gemeinsam darauf verzichten würden, sich gegenseitig ihre Ordnung aufzwingen zu wollen […]
Magazinrundschau 11.12.2023 […] jedoch nicht. China wiederum drängt rhetorisch immer stärker auf eine Wiedervereinigung. Selbst wie das Land bezeichnet wird, ist Teil der Auseinandersetzung: "Als ich in dieser Woche am Präsidentenpalast in Taipei ankam, bemerkte ich Schilder mit der Aufschrift 'Taiwan National Day'. Laut Verfassung ist der Name des Landes 'Republik China'. So steht es auch auf meinen Visum, und in China wird gemeinhin […] Bruno Maçães bereist Taiwan und China und unterhält sich mit diversen Politikern und Beobachtern über den Stand des Konflikts zwischen den beiden Lagern. Offensichtlich befindet sich insbesondere Taiwan in einem andauernden Balanceakt: Die faktische Unabhängigkeit von China ist nur solange gesichert, wie sie nicht zu direkt proklamiert wird. Die USA unterstützen die Unabhängigkeitsbemühungen hinter […] Ein Beamter des Außenministerums versicherte mir, dass der Name nicht offiziell ist, sondern lediglich ein branding darstellt. Eine andere Rechtfertigung, die man in Taipei hört, ist, dass 'Republik China' schlicht zu lang ist, 'Taiwan' hingegen ist praktisch und kurz. Als ich Wissenschaftlern und Journalisten in Beijing einige Tage später von diesen Schildern erzählte, waren die Reaktionen ganz anders […]
Magazinrundschau 16.11.2023 […] doch wichtig ist für den Spuk, der im modernen China umgeht: politische Repression." Über diesen fünften Punkt schreibt Kipnis: "Abriss- und Neubauprojekte gehören zu jenen Ereignissen, die zu Protesten gegen die Regierung führen könnten; und die Regierung sieht es als ihre Aufgabe, alle Formen des Protests zu unterdrücken. Die Kommunistische Partei Chinas meint, ihr eigener Geist müsse ewig leben; alle […] muss dabei zusehen, wie die natürlichen Lebensgrundlagen zerstört werden, während gleichzeitig politische Unruhen wachsen."
Warum, wundert sich der Ethnologe Andrew Kipnis, ist der Geisterglaube in China in Städten weit verbreitet und nimmt dort gar oft intensivere Formen an als auf dem Land? "Vier Faktoren scheinen wichtig: Die Trennung von Leben und Tod in Städten, der Aufsteig einer Gesellschafts- […] wieder benannt werden dürfen. Ich glaube jedoch, dass der totalitäre Impus der Partei, alle Geister, die nicht der Partei dienen, zu verbannen, nur dazu dienen wird, den Geisterglauben des urbanen Chinas zu stärken. Wir müssen lernen, mit unseren Geistern zu leben, anstatt sie zu unterdrücken." […]