Manfred Enzensperger

tisch

gedichte
Cover: tisch
Ralf Liebe Verlag, Weilerswist 2024
ISBN 9783948682460
Gebunden, 88 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Das Wörterbuch definiert "tisch" als ein zu Arbeits- und Essenszwecken benutztes Möbelstück, das aus einer waagerechten Platte besteht, die auf mehreren Beinen ruht. Wir begegnen ihm als zentrales, funktionales Möbelstück in Hotels, Cafés und Restaurants. In Manfred Enzenspergers Gedichten wird der Tisch zum Ort der Selbst- und Weltentwürfe der Menschen, die sich an ihm einfinden. Dabei gerät die Transparenz seiner Geometrie und die Strenge seiner Form in ein produktives Spannungsverhältnis zu den Konstruktionen, Verstrickungen und Verschleppungen, denen Menschen an Tischen aufsitzen. So wird in Manfred Enzenspergers Gedichten was an ihm und um ihn herum geschieht zur Metapher für die existentielle Situation des Menschen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.05.2024

Kurz und knapp bespricht Rezensent Tobias Lehmkuhl Manfred Enzenspergers neuen Gedichtband, der den ebenfalls kurzen Titel "tisch" trägt, dessen Gedichte dann aber vor allem aus langen Komposita wie "doppeltonnentaschenfederkernmatratze" besteht. Der Titel verweist auf den unfassbar geschmacklosen Tisch Putins im Kreml, erfahren wir, das lyrische Ich, das Lehmkuhl nicht vom Autor zu trennen vermag, scheint genervt von der Weltpolitik und den "internationalen fresseschauen", die sich mit der Ukraine, aber auch E-Autos auseinandersetzen. Spielerisch und bitter zugleich, befindet der Kritiker, dem vor allem das Miesepetrige von Enzenspergers Pressekritik missfällt.
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