Friederike Mayröcker

Études

Cover: Études
Suhrkamp Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783518423998
Gebunden, 194 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Etüden nennt Friederike Mayröcker ihre prosaischen Gedichte und lyrischen Prosastücke, Studien also, "Fetzchen" auch, wie sie sagt, splitternd, brüchig und aufs höchste konzentriert, die Sprache zugespitzt aufs Wesentliche allein, der Entgrenzung von Raum und Zeit, der Transposition des gelebten Augenblicks in ein ewiges Hier und Jetzt. Allesamt sind es Variationen auf die Vergänglichkeit des Irdischen ein Motiv, das längst zum beherrschenden im sich unaufhörlich radikalisierenden Alterswerk der Wiener "poeta magica" geworden ist.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 14.01.2014

Lieblich, auch trotz der herben Kitschstopper, die die Autorin einbaut, findet Leopold Federmair Friederike Mayröckers tagebuchartige Einträge. Mit einem Ohr für Thema und Variation gelingt es dem Rezensenten, sich das kreisende, suchende Ineineinander von Alters- und Kindheitsmustern in diesem Buch zu erschließen. Rückblickend erkennt er so das Einzelne und seinen Zusammenhang, da die Autorin nicht chronologisch nach Spannungsbogen, sondern poetisch gewölbt erzählt, wie Federmair erklärt. Am Ende entdeckt er sogar eine Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.01.2014

Gerührt und erstaunt über die widerständige Lebendigkeit in diesen Texten von Friederike Mayröcker ist Ernst Osterkamp. Als Liebeserklärung an das Leben und die Sprache versteht er Mayröckers expressive, bisweilen hermetische Textkonzentrate, Erinnerungen, Träume und Begegnungen, die die Autorin selbst als bricolage bezeichnet. Süchtig nach dieser Literatur machen Osterkamp die Bilderdichte und die Intensität und Weite von Mayröckers unsentimentaler Erinnerung.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.12.2013

Etwa zwei Jahre umfassen die datierten Eintragungen in Friederike Mayröckers "études", die aber ganz gewiss nicht nur Fingerübungen sind, verrät Meike Fessmann. Darin geht es mit einer zurückhaltenden, unscheinbaren Ästhetik um "die enger werdenden Räume des Alters", um allerlei Gebrechen, um das "Tödlein", das am Ende wartet, mit dem inzwischen aber gespielt werden darf, es geht um die Scham, "die Hölle des weiblichen Alters", um Trauer, fasst die Rezensentin zusammen. In diesen Bruchstücken und Erinnerungsfetzen steckt viel ungeschönte Wahrheit, aber auch ein bisschen Trost, findet Fessmann.
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