J. M. M. Nuanez

Birdie und ich

Roman. (Ab 11 Jahre)
Cover: Birdie und ich
dtv, München 2022
ISBN 9783423640954
Gebunden, 288 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann. Ein Dach über dem Kopf ist noch lange kein Zuhause Jack und ihr kleiner Bruder Birdie sind unglücklich, zu ihrem Onkel Patrick ziehen zu müssen. Er ist das genaue Gegenteil von Onkel Carl, der sie mit Fastfood und Schuleschwänzen verwöhnt hat. Patrick redet nicht gerne und er mag Birdies Lipgloss und glitzernde Kleider gar nicht. Als ein Schultyrann Birdie ins Visier nimmt, entscheidet Patrick, dass Birdie alles Funkelnde und Fabelhafte aufgeben muss. Da weiß Jack, dass sie einen Plan schmieden muss, um ein wenig von der Alltagsmagie, an die ihre verstorbene Mutter geglaubt hat, in ihr neues Leben zu retten. Aber während sie versucht, auf Birdie aufzupassen, wer passt eigentlich auf Jack auf?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 05.10.2022

Jugendromane über Gender Diversity gibt es inzwischen reichlich, aber dieser sticht hervor, versichert Rezensentin Sylvia Schwab. Denn in ihrem Debüt erzählt die amerikanische Schriftstellerin J.M.M. Nuanez so selbstverständlich und "sensibel" von dem verwaisten Geschwisterpaar Jack und Birdie, dass die Kritikerin nachhaltig beeindruckt ist. Aus der Perspektive der einfühlsamen elfjährigen Jack erfahren wir von ihrem neunjährigen Bruder Birdie, der Lidschatten und Lipgloss liebt und gemobbt wird, von den verstrittenen Onkeln, bei denen die Geschwister nach dem Tod der Mutter leben, und von der engen Beziehung der beiden Kinder. Dass andere im Roman angelegte Themen offen bleiben, der mögliche Suizid der Mutter etwa, imponiert Schwab. Nicht zuletzt lobt sie Birgit Kollmanns so "poetische" wie "psychologisch-differenzierte" Übersetzung.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.08.2022

Rezensentin Ziphora Robina findet Gefallen an J. M. M. Nuanez' neuem Buch "Birdie und ich". Die amerikanische Autorin erzählt darin von ihrer Listen liebenden Protagonistin Jack, ihrem kleinen, Röcke tragenden Bruder Birdie und wie die beiden sich innerhalb ihrer Familie nach dem Tod ihrer Mutter durchschlagen - denn einen Vater gibt es in dem Leben der Kinder nicht und so landen sie zuerst beim liebevollen Chaoten Onkel Carl, bis ihr schweigsamer Onkel Patrick sie zu sich holt, erklärt Robina. Hier liest man der Rezensentin zufolge nicht nur von einem Familiendrama, sondern auch von der Bindung zwischen zwei Geschwistern, von Jungs, die Kleidung außerhalb der gesellschaftlichen Norm mögen, und davon, wie vielseitig auch ein stiller Mensch wie Patrick, die "Auster in Hosen", sein kann. Eine einfühlsame Geschichte, schließt Robina.
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