Jeff Sharlet hat sich mit
Harry Belafonte getroffen und ein umfangreiches, von Anekdoten nur so gespicktes Porträt über den amerikanischen Sänger und Bürgerrechtler
geschrieben, der in den 50ern, wie er stolz anmerkt,
mehr Platten als Elvis verkauft hat. Dabei kommt auch die Sprache auf seine ersten Abendshows. "1959 trat Belafonte in Las Vegas für 50.000 Dollar auf. Jeden Abend blickt er in einen weißen Ozean. Schwarze hätten sich seine Show nicht einmal dann leisten können, wenn Vegas nicht segregiert gewesen wäre. Aber das Fernsehen? Die Schwarzen hatten Fernseher. Ein Abend im TV erreichte
mehr Schwarze als ein Jahr voller Sonntagabendauftritte im Apollo. Das Fernsehen, dachte Belafonte, würde sein Schlaghammer sein. Er würde sich die Idiotenkiste zunutze machen, um die Ketten aufzubrechen. Der Sponsor Revlon bestellte fünf weitere Sendungen. Doch nach nur einer weiteren Show trat Revlon mit einem Problem an ihn heran. 'Die
Weißen unten im Süden mögen das nicht. Sie schalten den Sender aus.' Es liege an den Sängern und Tänzern. Einige weiß, andere schwarz. Wähle, hieß es. Egal, wie - solange die Gruppe
homogen war. Man rechnete damit, dass Belafonte wohl die Schwarzen vorzog, wollte aber seine Freiheit respektieren. ... 'Ich sagte, macht's gut und
auf Nimmerwiedersehen,' Belafonte lacht, wenn er das sagt, mit dem großzügigen Grinsen eines Haifischs. 'Macht's gut' - die Worte, mit denen er sich befreite. 'Statt ein dankbarer Nigger zu sein, der angekrochen kommt und sagt, wie wunderbar, dass Sie mir diese Möglichkeit bieten, saß ich also da und sagte: Nö, macht's gut.'"
Hier nimmt Belafonte
Abschied von "
Darlin'
Cora": Er hat seinen Boss niedergeschlagen, weil er nicht "Boy" gerufen werden, will und jetzt ist der Sheriff hinter ihm her.