"Hinter der französischen
'exception culturelle' verbergen sich mehr Doppelagenten als in einem Roman von
John Le Carre",
resümiert Oscar Caballero für die
Sonntagsbeilage der katalanischen Tageszeitung
La Vanguardia zum Thema
Wirtschaft und Geld: "Innerhalb von nicht einmal einem Jahr wird ein
Rothschild zum Besitzer der von Jean Paul Sartre gegründeten Tageszeitung
Liberation, Arnaud
Lagardere von der Waffenschmiede
Matra nimmt sich stattdessen
Le Monde und der (Kampf)Flugzeugbauer
Dassault den
Figaro. Aber es kommt noch härter: Der Baron
Ernest-Antoine Seilliere, französischer Arbeitgeberpräsident und Oberhaupt des Adelsclans
Wendel, einer der zweihundert einflussreichsten Familien Frankreichs, wird der zweitgrößte Verleger des Landes; zu seinem Imperium gehört auch ein widerständiger Verlag wie
La Decouverte, in dem unter anderen
Jose Bove und
Michael Moore publizieren. Und für 'Mathilde - Eine große Liebe', den neuen
Film von
Jean-Pierre Jeunet - der von 'Die wunderbare Welt der Amelie' -, müssen die erhaltenen
Subventionen zurückbezahlt werden, weil es sich in Wirklichkeit um eine Warner-Produktion handelt."
Ungebrochen
optimistisch blicken dagegen offensichtlich
die Spanier in die Zukunft, glaubt man den von Mayte Rius
zusammengefassten Ergebnissen einer großen Umfrage des
Banco Cetelem: "
Solidarischer, mit größerem Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge,
europafreundlich, besser für den Job vorbereitet, fließend Englisch sprechend und sich wie ein Fisch im Internet bewegend,
mehr Steuern zahlend und in der Lage, praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit einzukaufen, und zwar immer die günstigsten Angebote und möglichst auf Kredit: So sieht sich der spanische Durchschnittskonsument im Jahr 2010." Ole!