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National Review

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 24.07.2018 - National Review

In Amerika wird über Aufklärung diskutiert. Anlass sind zwei Bücher, Steven Pinkers "Enlightenment Now" und Jonah Goldbergs "The Suicide of The West". Jamelle Bouie nahm sich die beiden Bücher in Slate vor und ritt eine Generalattacke auf die Aufklärung, die er, modisch linken Diskursen folgend, für rassistische Denkmuster verantwortlich machte. Goldberg antwortet in der National Review: Er bleibt bei seiner Verteidigung von Aufklärung, die er allerdings, anders als Pinker, durch eine Dosis Religiosität temperiert sehen will. Den Rassismus sieht Goldberg heute aber eher bei den Antirassisten: Bouie behauptet, dass erst die Aufklärung "rassistische Taxonomien" zu einer dauerhaften Ideologie gemacht habe. Goldberg anwortet: "Ich frage mich, wie dauerhaft diese Taxonomien wirklich sind. Sie sind wohl eher schwächer als jemals. Ein Zeichen ihrer Schwäche ist, dass die einzigen Leute, die die Welt in solche Taxonomien einteilen, abgesehen von rechten Troll-Armeen, Linke sind, die entschlossen sind, jedermann davon zu überzeugen, dass sie immer noch unsere Leben bestimmen. Wenn ich überhitzte Jeremiaden über 'white supremacy' lese, denke ich immer, dass Jeremias ein Boxer ist, der unbedingt zwölf Runden gegen einen schwächeren Gegner durchhalten will und diesen am Kragen hält, damit er weiter auf ihn einschlagen kann."