In Amerika wird über
Aufklärung diskutiert. Anlass sind zwei Bücher,
Steven Pinkers "Enlightenment Now" und
Jonah Goldbergs "The Suicide of The West". Jamelle Bouie
nahm sich die beiden Bücher in
Slate vor und ritt eine Generalattacke auf die Aufklärung, die er, modisch linken Diskursen folgend, für
rassistische Denkmuster verantwortlich machte. Goldberg
antwortet in der
National Review: Er bleibt bei seiner Verteidigung von Aufklärung, die er allerdings, anders als Pinker, durch eine Dosis Religiosität temperiert sehen will. Den Rassismus sieht Goldberg heute aber eher bei den Antirassisten: Bouie behauptet, dass erst die Aufklärung "
rassistische Taxonomien" zu einer dauerhaften Ideologie gemacht habe. Goldberg anwortet: "Ich frage mich, wie dauerhaft diese Taxonomien wirklich sind. Sie sind wohl eher
schwächer als jemals. Ein Zeichen ihrer Schwäche ist, dass die einzigen Leute, die die Welt in solche Taxonomien einteilen, abgesehen von rechten Troll-Armeen,
Linke sind, die entschlossen sind, jedermann davon zu überzeugen, dass sie immer noch unsere Leben bestimmen. Wenn ich überhitzte Jeremiaden über 'white supremacy' lese, denke ich immer, dass Jeremias ein Boxer ist, der unbedingt zwölf Runden gegen einen schwächeren Gegner durchhalten will und diesen
am Kragen hält, damit er weiter auf ihn einschlagen kann."