Yossef Rapoport

Islamische Karten

Der andere Blick auf die Welt
Cover: Islamische Karten
WBG Edition, Darmstadt 2020
ISBN 9783534272051
Gebunden, 192 Seiten, 50,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englisch von Jörg Fündling. Mit siebzig Farbabbildungen. Flüsse, Grenzen, Weltwissen: Was zeigen alte Landkarten wirklich? Es war kein Abenteurer und auch kein Entdecker, der die älteste uns bekannte islamische Landkarte zeichnete: Muhammad ibn Musa al-Chwarizmi war Mathematiker, Erfinder der Algebra, Astronom und Geograph. Von ihm stammt eine Karte des Nils, deren Weltsicht so gar nicht unserem heutigen Blick entspricht. Eine exakte Abbildung des geographischen Raums war nicht das Hauptanliegen des Kartografen. Karten waren immer ein Mittel, um die Welt zu verstehen ihre physische Gestalt, ihre Staatsgrenzen, ihre religiösen und regionalen Identitäten. Landkarten boten damals wie Kunstwerke eine vielschichtige Sicht auf die Welt, die Sie mit diesem Bildband entdecken können: Von Bagdad des 9. Jahrhunderts bis zum Iran des 19. Jahrhunderts: die Geschichte der islamischen Kartografie Weltgeschichte und Kulturgeschichte, erzählt anhand herausragender kartografischer Werke und ihrer Schöpfer Zum ersten Mal in einem Buch versammelt: ungewöhnliche und größtenteils unbekannte Schätze aus internationalen Bibliotheken und Archiven Künstler, Kalifen, Wissenschaftler: Wer erschuf die Meisterwerke der islamischen Kartografie? Welches Wissen wollten die Kartenzeichner vermitteln? Was war der Zweck dieser Karten? Die in diesem Sachbuch vorgestellten Kartenmacher spiegeln die Vielfalt der islamischen Welt. Die meisten sind Sunniten, einige Schiiten; manche arbeiteten für Kalifen, Sultane und Schahs, während andere ihre Karten für Händler, Gelehrte und Seefahrer produzierten. Anhand ihrer Lebensgeschichte und ihrer kartographischen Meisterwerke untersucht Yossef Rapoport, Islamwissenschaftler und Historiker, islamische Weltdeutungen. So entstehen ein pluralistisches Bild der Geschichte der arabischen Welt und ein Gegengewicht zu einem Islambild, das allein auf Rechtstexten und Koran-Auslegungen beruht. Damit eröffnen uns die Karten auch heute noch einen anderen Blick auf unsere Welt!

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.06.2020

Rezensent Andreas Kilb ist hingerissen von Yossef Rapoports anekdoten- und bildreichem Buch über die Kartografie im Islam. Sowohl das Erkenntnisinteresse der islamischen Welt der Kalifate als auch die einleuchtende schematische Darstellung islamischer Kartenkünstler wie al-Istakhris oder die europäisch beeinflusste eines Piri Reis kommen für Kilb bei Rapoport gut rüber. Ästhetisch ist der Band mit seinen Karten von einer vergangenen Welt sowieso eine Wucht, verspricht Kilb.
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