Tobias Lehmkuhl

Nico

Biografie eines Rätsels
Cover: Nico
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783737100328
Gebunden, 288 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Nico, eine Ikone der Pop-Kultur - und für so viele ein Rätsel: Federico Fellini, der sie in "La Dolce Vita" sich selbst spielen ließ; Andy Warhol, der sie für seine Factory entdeckte; Lou Reed, in dessen legendärer Band The Velvet Underground sie roh und zart zugleich "I'll be your mirror" sang. Wo kam diese Frau her? - Als Mädchen spielt Christa Päffgen in den Trümmern der zerstörten deutschen Hauptstadt, als Jugendliche streunt sie durch das wiedereröffnete KaDeWe, wo sie ein Modefotograf entdeckt, der sie als "Nico" zum ersten Supermodel des einsetzenden Wirtschaftswunders macht. In Paris saugt Nico die existenzialistische Atmosphäre in sich auf, in New York wird sie Teil einer Bewegung, die unter dem Banner "Pop-Art" die Kunst neu erfindet. Ihr düsteres Charisma schlägt alle in den Bann, zeigt aber auch innere Abgründe. Und bald verkörpert Nico einen nie dagewesenen, ganz eigenen Stil, der aus den Nachtseiten des Daseins seine Energie bezieht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.12.2018

Rezensent Marcus Weingärtner hat die Biografie der Sängerinnen-Ikone Nico von Journalist Tobias Lehmkuhl gut gefallen. Die Frontfrau der legendären Band The Velvet Underground, Freundin von Andy Warhol und stark heroinabhängig, bleibt dem Rezensenten zwar trotz vieler, wie er findet, gut recherchierter Fakten mehr oder weniger ein Rätsel, aber das tut seiner Faszination keinen Abbruch. Das Buch zeichnet vor allem das Bild einer starken Frau, die immer mehr wollte, als nur schön zu sein, und eröffnet dadurch wertvolle neue Vorstellungsräume, schwärmt Weingärtner.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 27.08.2018

Julian Weber kommt mit Tobias Lehmkuhls Biografie nicht hinter die Rätsel der Musik-Ikone Nico. Dass der Autor bei der desolaten Quellenlage nicht die Form der Oral History wählt, versteht er nicht. So begegnen Weber im Buch viele Zitate ohne genaue Quellenangabe, Mutmaßungen und Abschweifungen, etwa zum Grab des Grafen von Lynar in Lübbenau, und nur selten echte Annäherungen an Nicos Künstlerpersona. Sachfehler und jede Menge Klatsch sorgen außerdem dafür, dass der Rezensent das Buch recht unbefriedigt beendet.