Thea Dorn

Mädchenmörder

Ein Liebesroman
Cover: Mädchenmörder
Manhattan Verlag, München 2008
ISBN 9783442545834
Gebunden, 159 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Die 19-jährige Julia sitzt an einer Haltestelle und wartet auf den Nachtbus. Doch nicht der Bus liest sie auf, sondern ein limonengelber Porsche. Ein ehemaliger Radrennfahrer, den eine Knieverletzung gezwungen hat, seine Karriere im Frühjahr zu beenden. Der abgestürzte Hochleistungssportler entlarvt sich als sadistischer Entführer. Tagelang hält er Julia in einem Keller gefangen, demütigt sie, foltert sie. Und Julia ist nicht sein erstes Opfer. Mindestens zwei Frauen hat er bereits misshandelt und ermordet - die Einser-Abiturientin ist jedoch die erste, die ihm nicht mit Furcht und Unterwürfigkeit, sondern mit Trotz und Verachtung begegnet. Als die Polizei an seiner Tür klingelt, beschließt er, Julia im nahe gelegenen Moor zu töten. Der Versuch misslingt. Etwas an Julia zwingt ihn, sie mitzunehmen auf seine Flucht durch Belgien, Frankreich und Spanien. Dabei mordet und vergewaltigt er weiter, und je blutiger die Serie wird, je mehr Frauen und Mädchen sterben, desto drängender stellt sich die Frage, ob Julia wirklich nur Geisel ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.06.2008

Thea Dorns als Liebesroman titulierte Geschichte "Mädchenmörder" löst bei Rezensentin Verena Mayer gemischte Gefühle aus. Faszination für die abstoßenden Details der Entführungsgeschichte um eine Abiturientin, die sich in ihren quälenden Vergewaltiger (womöglich) verliebt und (vielleicht) selbst zur Täterin wird, wechselt ab mit der Scheu vor dem Weiterlesen. "Raffiniert" findet Mayer dieses Spiel mit der Schaulust des Lesers, der trotz der zwei Versionen der Geschichte (eine für die Öffentlichkeit, eine fürs private Tagebuch), nicht weiß, was wirklich geschehen ist. Inspiriert war das Romanprojekt von einem amerikanischen Kriminalfall aus dem Jahr 1984, weiß die Rezensentin, dann kam der "Fall Kampusch" dazwischen, auf den das Buch nun auch anspielt. Unglaubwürdig findet Mayer die Sprache der entführten Hauptfigur und Erzählerin, die allenfalls so gequält wirke wie die Teilnehmerin einer Castingshow. Zuwenig realistisch erscheint ihr insgesamt die Konstruktion der Figuren in dem Roman, dessen "immer abstrusere Wendungen" die Handlung in Gang halten sollen.
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