Sven Regener

Meine Jahre mit Hamburg-Heiner

Logbücher
Cover: Meine Jahre mit Hamburg-Heiner
Galiani Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783869710358
Broschiert, 432 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Sven Regener hat über einen Zeitraum von fünf Jahren für die verschiedensten Internet-Plattformen dialogreiche Logbücher verfasst. Denn was einmal in die Regenersche Durchdenkmaschine hineingeraten ist, kommt nicht ungeschoren wieder heraus, und so sind wir dabei, wenn Regener auf der Suche nach einer "Arno-Schmidt-Gesellschaft" über die Frankfurter Buchmesse stolpert, auf Element of Crime-Tournee in einen Paranoia-Rausch gerät, in Nashville, Tennessee, das Batman Building von der falschen Seite fotografiert, Österreich und Deutschland miteinander versöhnt oder Busfahrer Udos Meinung über den Hersteller der Wuppertaler Schwebebahn unter die Leute bringt. Und dann ist da auch noch Hamburg-Heiner, Freund, Feind, Kritiker und Einpeitscher zugleich, der fast täglich anruft, um Regener gedanklich auf Kurs zu halten, etwa mit einem Streit über die korrekte Notation von "O Tannenbaum" oder einer Diskussion über die Bedeutung österreichischer Herrschaft über Hamburg-Altona in den Jahren 1864-1866.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.03.2011

Diesen Schelmenroman im Mantel des Tourtagebuchs hat Rezensent Till Briegleb gern gelesen. Nicht unbedingt mit großen Einsichten in Sven Regeners Privat- oder Musikerleben en Detail oder in stilistisches Raffinement, aber das macht nichts. Entschädigt wurde unser Rezensent durch Kurzweil und Komik und kultivierten Spott über eher banale Erlebnisse aus dem heutigen Kulturbetrieb. Und durch die Bekanntschaft mit Hamburg Heiner, jener von Regener erdachten, real existierenden nervtötenden Nörgler-Figur, die hier zu neuen Ehren kommt, wenn wir Briegleb anhören. Als nimmermüde Korrektoren-Instanz in Sachen gutes Blogging.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.03.2011

Die Logbücher im Untertitel sind in Buchform gegossene Blogs aus den Jahren 2005 bis 2010, informiert uns Ijoma Mangold, der diese Veröffentlichung für keine gute Idee hält. Obwohl Sven Regener einen Kunstgriff angewandt hat und sich mit der Figur des Hamburg-Heiner ein "boshaftes Counter-Ich" geschaffen hat, leiden die als Telefongespräche getarnten Beobachtungen aus der Alltags- und Medienpraxis an mangelnder Konfliktbereitschaft des Autors, der sich zu keiner "echten Sottise" durchringen kann und sich statt dessen lieber in milde Dauer- und Selbstironie flüchtet. Weil Regener sich nicht aus der Deckung wagt und lieber nett und sympathisch bleiben möchte, "kann keine schlechte Stimmung aufkommen", beschwert sich der gereizte Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2011

Erst wusste er nicht recht, warum er das tun sollte: Bloggen. Dann sah er ein, dass es als "Promo" vielleicht gar nicht schlecht sei. Bald erfand er darauf Hamburg-Heiner als fiktiven Dialogpartner und fand offenkundig großen Spaß am zunächst fremden Format. Dieser große Spaß überträgt sich auf eine höchst vergnügt klingende Rezensentin Sarah Elsing, die Dialog um Dialog aus dem nun erschienenden Buch zitiert, das die Regenerschen Blogtexte versammelt. Sie versichert, diese seien urkomisch und erkennt in den Auszügen in ihrer Kritik ("Vielleicht ist der Flowery Golden Tippy Orange Pekoe First Flush von Starbucks auch ein Parteiprogramm.") dazu keinen Widerspruch. Muss man wohl hinnehmen und höchstens anmerken, dass Humor vielleicht doch Geschmackssache ist.
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