Stefanie Höfler

Feuerwanzen lügen nicht

Roman (ab 10 Jahre)
Cover: Feuerwanzen lügen nicht
Beltz und Gelberg Verlag, Weinheim 2022
ISBN 9783407756831
Gebunden, 234 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Mit Zeichnungen von Carla Haslbauer. Mischa findet die Sprüche seines besten Freundes Nits super. Der bewundert den rundum talentierten Mischa, weil er tausend Tatsachen über Tiere weiß. Nits hätte Mischa bedingungslos alles geglaubt, bis er über immer mehr Lügen stolpert und erfährt, dass hinter alldem ganz andere Wahrheiten stecken - fatale Familiengeheimnisse, von denen nicht mal Mischas kleine Schwester Amy etwas ahnt. Aber, wie kann es sein, dass er all das nicht gesehen hat!? Eine aufwühlender Geschichte, in der es um Armut, Scham und Ungerechtigkeit geht. Ein Roman, in dem Autorin Stefanie Höfler von tiefem Vertrauen, von Verletzlichkeit und Mut erzählt. Und von einer phänomenalen Freundschaft, die auch das übersteht.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.10.2022

Die Rezensentin Judith Scholter liest in diesem Roman eine Geschichte der Freundschaft, aber auch der Kinderarmut, der Lügen und der Scham. Die beiden Freunde kennen sich seit der ersten Klasse, doch erst spät kommt Nits hinter die Umstände, unter denen Mischa lebt und für die er sich schämt: Seine Mutter ist abgehauen, der Vater hat Müh' und Not, mit dem realen Leben klarzukommen und verliert sich in Träumereien. Lange hält er die Fassade aufrecht, bis Nits einer Lüge auf die Spur kommt. Beeindruckt zeigt sich die Rezensentin hier von der Erkenntnis der Jungs, dass Lügen nicht nur zum eigenen Vorteil gesponnen werden: Sondern auch, um sich zu verstecken.  Stefanie Höfler erforscht die Themen Scham und Lüge, ohne in kitschiges Pathos zu verfallen, staunt die Kritikerin. Die Besonderheit für Scholter ist dabei auch die Balance zwischen Mischas Problemen und Nits' Sprachwitz, der der überraschenden und zeitweise experimentellen (auch Kriminal-)Geschichte Dynamik verleiht. Einziger Kritikpunkt sind für sie die holzschnittartigen Nebenfiguren, doch auch die können die Kritikerin  nicht von einer überzeugten Empfehlung abhalten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.07.2022

Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel gefällt das neue Kinderbuch von Stefanie Höfler. Die Autorin erzählt darin aus der Perspektive des zappeligen Nityananda, der aus einer wohlhabenden Familie stammt,  Reime liebt und realisiert, dass sein bester Freund Mischa, ein ruhiger, intelligenter Junge, mit Armut und einer problematischen Familie aufwächst. Dieser kann deshalb beispielsweise nicht am Schwimmunterricht teilnehmen kann, denn er kann sich keine Badehose leisten, erklärt Menzel. Die Figurenzeichnung findet die Rezensentin so gut, dass sie sich auch lange nach dem Lesen an die beiden erinnern kann. Sie rechnet der Autorin hoch an, dass sie hier ein Thema verhandelt, das in deutscher Kinderliteratur nur selten Platz findet. Eine hochaktuelle Thematik, die gut behandelt augenöffnend für junge Menschen sein kann, schließt die Rezensentin.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2022

Rezensent Tilman Spreckelsen liest Stefanie Höflers Freundschaftsgeschichte über zwei sehr unterschiedliche Jungen, der eine reich und zappelig, der andere arm und ruhig, mit Vergnügen. Die Frage, was man über den Freund wissen soll oder kann, verhandelt die Autorin laut Spreckelsen in eindrucksvollen Szenen. Dass die Autorin recht "beiläufig" den Blick der Leser schärft für die feinen sozialen Unterschiede, findet Spreckelsen wertvoll.
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