Simon Schwartz

Packeis

Graphic Novel
Cover: Packeis
Avant Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783939080527
Kartoniert, 144 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Wer war Matthew Henson? Als erster Mensch erreichte er 1909 den Nordpol und wurde Teil der Sagenwelt der Inuit, als der Mann, der den Teufel besiegte. Doch der verdiente Ruhm blieb ihm verwehrt- denn Matthew Henson war schwarz. In seinem neuen Buch erzählt Autor Simon Schwartz die Geschichte des afroamerikanischen Polarforschers Matthew Henson.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.04.2012

Thomas von Steinaecker ist nicht unbedingt ein Fan von Comic-Biografien, Simon Schwartz' "Packeis" allerdings reicht für ihn weit über das Trendgenre hinaus und lässt ihn gar auf eine "neue deutsche Comic-Generation" hoffen, die neben der amerikanischen bestehen kann. Es ist Schwartz' zweiter Comic, in dem er die Lebensgeschichte des afroamerikanischen Entdeckers Matthew Henson illustriert, und auch hier überzeugen seine Zeichnungen und sein Bildaufbau den zunächst skeptischen Rezensenten. Sie erinnern Steinaecker mit ihrem nostalgischen Flair und ihrem kräftigen Strich an den kanadischen Comiczeichner Seth und zeichnen sehr plastisch das Leben des Mannes nach, der manchen als Erster am Nordpol gilt, auch wenn Henson das nicht beweisen konnte, so der Rezensent. Großartig findet er, wie der Autor die Geschichte seines Helden immer wieder in die Mythologie der Inuit einbindet und auch im zeichnerischen Stil umsetzt. Damit setzt er klug die "ständige Mythologisierung der Geschichte" in Szene, preist der Rezensent, der nur selten die "Gefahr" sieht, dass Schwartz ob der vielen gewichtigen Themen, die er in seinem Comic anschneidet, zu sehr an der Oberfläche bleibt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.03.2012

Großen Respekt zollt Christian Schlüter dem Comic "Packeis" von Simon Schwartz, der darin an die Geschichte des schwarzen Polarforschers Matthew Alexander Henson (1866-1955) erinnert, der wahrscheinlich als Erster den Nordpol erreichte. Der Autor hat gründlich recherchiert und legt anschaulich den historischen Kontext dar, lobt der Rezensent. Richtig beeindruckend aber findet er die zeichnerische Umsetzung des Themas, die mit expressionistischen und dem "Steam Punk" verpflichteten Stilmitteln arbeitet und durch den Einsatz von "tribalistischen Maskeraden und primitiven Figurationen" auch Rassismus und Kolonialismus reflektiert. So greift der Comic vielfältige Facetten des Themas auf - etwa den Wettstreit zwischen Peary, den man als Nordpolbezwinger feierte, mit dem Abenteurer Frederic Cook, der das Gleiche für sich beanspruchte oder die Schwierigkeiten, denen ein schwarzer Polarforscher der Zeit ausgesetzt war - und das, ohne das Genre damit zu überfordern, wie der faszinierte Schlüter lobt.
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