Shlomo Birnbaum, Rafael Seligmann

Ein Stein auf meinem Herzen

Vom Überleben des Holocaust und dem Weiterleben in Deutschland
Cover: Ein Stein auf meinem Herzen
Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2016
ISBN 9783451375866
Gebunden, 176 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Shlomo Birnbaum, geboren 1927, wächst in einem jüdisch-orthodoxen Haus im polnischen Tschenstochau auf. Nach dem Einmarsch der Nazis im September 1939 muss die Familie ins Ghetto. Der Alltag ist bestimmt von Angst und Tod, noch heute sagt Birnbaum: "Ich habe erlebt, wie meine Mutter in den Tod geschickt wurde, wie meine Brüder und Schwestern umgebracht wurden. Ich konnte nicht mehr glauben. Wo war Gott?" Zusammen mit seinem Vater Arie, der ihn immer wieder rettet, überlebt Shlomo, muss aber nach seiner "Befreiung" Sklavenarbeit in einer Rüstungsfabrik leisten und wird nach dem Krieg erneut mit mörderischem Judenhass konfrontiert - diesmal von Seiten der Polen. Shlomo und sein Vater fliehen schließlich in das Land, in das sie nie hatten einen Fuß setzen wollen: nach Deutschland.  Birnbaums Geschichte, aufgeschrieben von Rafael Seligmann, ist das Dokument eines sehr persönlichen Ringens mit dem Glauben, über besondere Vater-Sohn-Bande, die sich über Generationen spannen, und das ergreifende Zeugnis seines Kampfes ums Überleben und Weiterleben im Land der Feinde.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.09.2016

Robert Probst hält Shlomo Birnbaums Lebenserinnungen für ein Buch der Hoffnung. Der leidvolle Rückblick auf das Überleben im Ghetto und in den Konzentrationslagern Auschwitz und Dachau, den der Autor zusammen mit Rafael Seligmann aufgeschrieben hat, lässt ihn aber auch erkennen, warum der Autor nicht vergessen und vergeben kann. Das Leiden hört nicht auf, merkt Probst in jeder Zeile, auch wenn Seligmann nüchtern und klar schreibt, wie er erklärt. Über Birnbaums Kindheit, das jüdische Gemeindeleben in Tschenstochau, den Antisemitismus der Polen, den Überlebenskampf in den NS-Lagern und die Beziehung zum Vater erzählen Birnbaum und Seligmann mit menschlicher Wärme und zeigen, wie wichtig die letzten Zeitzeugen und ihre Geschichten weiterhin sind, meint Probst.
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