Robert Crumb

Amerika

Cover: Amerika
Reprodukt Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783956401756
Gebunden, 96 Seiten, 29,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Heinrich Anders und Harry Rowohlt. Robert Crumb, Altmeister des US-Underground-Comix, ist zurück! Diesmal mit einer bitterbösen Abrechnung mit dem amerikanischen Traum, die - obwohl zwischen 1965 und 1996 entstanden - aktueller nicht sein könnte. Selbstironisch seziert er in "Amerika" die rassistischen und reaktionären Reflexe einer krankenden Gesellschaft, deren Alltag gezeichnet ist von neoliberaler Fortschrittsrhetorik, einem pervertierten Konsumwahn und dem unstillbaren Willen zur Macht. Vom Leiden des kleinen Mannes im Korsett der Nine-to-Five-Jobhölle über schwadronierende Vorstadtfaschisten bis hin zum zweifelhaften Einfluss profitgieriger Immobilienmagnate am Beispiel Donald Trumps - pointiert zeigt Robert Crumb die Abgründe der westlichen Moderne auf und geizt dabei nicht mit bissigen Zuspitzungen und provokanten Stereotypen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 01.03.2019

Als "zwiespältiges Lesevergnügen" bezeichnet Rezensentin Tabea Grzeszyk diesen nun auch auf Deutsch erschienenen Sammelband mit sechzehn Comics aus den Jahren 1965 bis 1996 von Robert Crumb, dem "Meister des Underground-Comics". Die Kritikerin staunt nicht nur einmal mehr über Crumbs in "schwarz-weiß schraffierten Strichzeichnungen" verpackte Subversivität, sondern auch über die visionäre Kraft des Zeichnes: Trump erscheint hier bereits als abscheulicher Immobilienhai, der sich einen "testosterongeschwängerten Schlagabtausch" mit Crumb liefert. Dass Crumb die USA in seinem Comic als  "sexistisches, antisemitisches und rassistisches Land" reproduziere, ohne sie zu kritisieren, stößt der Kritikerin allerdings übel auf.