Peter Neitzke

Morelli verschwindet

Roman
Cover: Morelli verschwindet
Hablizel Verlag, Lohmar 2015
ISBN 9783941978195
Gebunden, 148 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Sich aus dem Staub machen. Frantz Morelli stürzt seine Matratze aus dem Fenster, zusammen mit Bündeln alter Manuskripte: biografische Skizzen, Wutausbrüche, Verwünschungen. Wer, fragt er, schüttet Treibstoff in die Watte, mit der die Wortführer auf der anderen Seite sich umgeben? Wer zündet sie an? Wer sorgt dafür, dass sie verschwinden? Ungeschrieben bleibt die Autobiografie, für die ihm ein gewisser Gregor Hellmann, ein Barpianist, dreitausend als Anzahlung bezahlt hat. Ungeschrieben, denn Morelli ist nicht mehr erreichbar. Hellmann klappert die Adressen ab, die ihm der betrügerische Ghostwriter in Form eines bis auf Einträge unter dem Buchstaben K ruinierten Telefonregisters hinterließ - Kaminski, Krohn, Kugelmann, Knallhardt, Korn, Klostermann, Krämer, Kálmán -, und hört sich Geschichten an, aus denen sich das Porträt eines Aufschneiders und Phantasten zusammensetzen ließe. Aber Morellis derzeitige Adresse? Fehlanzeige.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.05.2015

Andreas Platthaus ist froh, dieses Buch entdeckt zu haben. Peter Neitzke, erst kürzlich verstorben, probiert darin die Zusammenführung von ästhetischem und politischem Engagement, wie Platthaus erläutert, darin Peter Weiß folgend, dessen Typografie der Autor auch übernimmt, wie der Rezensent schreibt. Die dicht bedruckten, absatzlosen Seiten halten Platthaus nicht ab, im Gegenteil spürt er die Kraft, die von diesem Textmonolith ausgeht. Der erzählerische Rahmen ist laut Platthaus nur Vorwand, die essayistischen, dokumentarischen und avantgardistischen Elemente des Buches das eigentlich Aufregende am Buch, aus dem der Autor eine Erzählung über das Verhältnis von Leben und Kunst entwickelt.
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