Mary Miller

Big World

Storys
Cover: Big World
dtv, München 2017
ISBN 9783423280938
Gebunden, 192 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Alissa Walser. Was passiert, wenn man die Liebe immer beim Falschen sucht? Ein heruntergekommener Wohnwagen, ein Wasserfleck an der Zimmerdecke, ein Luftgewehr - es sind unscheinbare Dinge, die in Mary Millers Erzählungen den Kern einer Geschichte enthüllen: die Sehnsucht nach einem anderen Leben, die Angst, dass es keine Zukunft gibt, Lieblosigkeit und Gewalt. Dass die jungen Frauen dieser Storys in ihrer Welt verloren sind, dass Sex, Alkohol und Drogen diesen Zustand nur vorübergehend kaschieren, wer wollte daran zweifeln. Sie sind attraktiv, aber von der rauen Sorte, sie wissen, "hübsch" macht das Leben nur noch komplizierter - sie teilen aus, sie wehren sich und lassen sich nichts vormachen. Die 'Big World', die schöne große Welt, die ihnen der Vater einst fürs Leben versprochen hatte, erweist sich als ein Ort von Schmerz, Einsamkeit und Langeweile, und das zahlen sie dieser Welt und den Männern, die sie so gerne lieben würden, heim.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.04.2017

Rezensent Rene Hamann mag den ein wenig nach Lana del Rey klingenden Sound der amerikanischen Autorin Mary Miller, die ihm in diesem im Original bereits 2009 erschienenen Kurzgeschichtenband von den Alltagsproblemen von "White Trash Girls" erzählt. Und so lässt sich der Kritiker gern von Millers "abgefuckten" Frauen in ihre kaputte Welt zwischen Ausschweifung, Essstörung und Arschloch-Partnern mitnehmen und staunt, wie abgeklärt und "bauernschlau" sie aus ihrem Scheitern noch letzte erotische Funken schlagen. Großartig, wie Miller ihre kleinen, fiesen und "hintersinnig poetischen" Geschichten in eine klassische Form gießt, lobt der Rezensent, dem die Autorin wie eine Gegenspielerin zu Michel Houellebecq erscheint.