Mareike Fallwickl

Und alle so still

Roman
Cover: Und alle so still
Rowohlt Verlag, Hamburg 2024
ISBN 9783498002985
Gebunden, 368 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Elin ist Anfang zwanzig und lebt mit ihrer Mutter in einem Wellnesshotel. Während des Lockdowns ist sie Influencerin geworden. Seither sieht sie sich mit misogynem Hass im Netz konfrontiert. Nuri stammt aus prekären Verhältnissen, einen Schulabschluss hat er nicht. Nun versucht er, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Essenslieferant über Wasser zu halten. Der Spätkapitalismus hat ihn fest im Griff. Ruth ist Ende fünfzig, nach dem Tod ihres behinderten Sohnes hat sie wieder angefangen, als Pflegekraft im Krankenhaus zu arbeiten. Jeden Tag geht sie über ihre Grenzen, ihr Pflichtgefühl scheint unerschöpflich. An einem Sonntag geraten alle drei in eine unvorhergesehene Situation: Vor dem Krankenhaus, in dem Ruth und Nuri arbeiten, liegen Frauen. Reglos, in stillem Protest. Es ist der Beginn einer Revolte, in der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben. Plötzlich steht alles infrage, worauf unser System fußt. Ergreifen Elin, Nuri und Ruth die Chance auf Veränderung?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.04.2024

Rezensentin Rosalyn Kleutgens findet, dass Mareike Fallwickls neuer Roman ein wichtiges Thema bearbeitet. Es geht um die Care-Arbeit, die Frauen unbezahlt leisten und die Frage, was passieren würde, wenn sie das nicht mehr tun und sich zum Beispiel einfach auf die Straße legen und nicht mehr aufstehen würden. Drei Perspektiven führen in diese Geschichte hinein, lernen wir, eine gehört einem Social-Media-Starlet, eine einer Krankenschwester und eine einem Fahrradkurier. Außerdem kommen laut Kleutgens in dem Roman, der sich an gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen abarbeitet, auch unter anderem eine Pistole und eine Gebärmutter zu Wort. Eine drastische Erzählung fügt sich da zusammen, erklärt die Rezensentin, der das gelegentlich zu pathetisch und zu sehr auf die gesellschaftskritische These hin zugeschnitten ist. Doch, so das Fazit, gelinge es der Autorin, ihr Anliegen zu vermitteln.
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