Lucy Cooke

Bitch - Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich

Die Zeit ist reif, das Weibliche neu zu definieren!
Cover: Bitch - Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich
Malik Verlag, München 2023
ISBN 9783890295824
Gebunden, 432 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Susanne Warmuth und Jorunn Wissmann. Von Matriarchaten, Pseudopenissen, Kannibalinnen. Was bedeutet es, dem weiblichen Geschlecht anzugehören? Lange wurde das Weibliche in der Wissenschaft auf das Mütterliche, das Aufopfernde, das Passive reduziert. Lucy Cooke wirft in ihrem neuen Buch einen feministischen Blick auf die Tierwelt, der die überholten, patriarchal geprägten Annahmen über Bord wirft und das Weibliche neu definiert. Sie stellt kannibalische Gottesanbeterinnen vor. Lemurenweibchen, die die Männchen ihrer Art physisch und politisch dominieren. Und Albatrosweibchen, die sich zusammentun, um ihren Nachwuchs gemeinsam großzuziehen. Ihr  Buch zeichnet ein frisches Bild des weiblichen Tiers und der Kräfte, die die Evolution beeinflusst haben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.02.2024

Gleichzeitig Wissenschaftsgeschichte und neue wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert Lucy Cooks Buch, freut sich Rezensentin Petra Ahne. Und zwar geht es, lernen wir, um die Forschung zu Tierweibchen, die lange vernachlässigt wurden, weil die Männchen im Mittelpunkt standen, und oft analog zu den gesellschaftlichen Verhältnissen beim Menschen als dominant beschrieben wurden. Cook zeigt, anhand der Arbeit einer Reihe von Forscherinnen, auf, was dabei unter den Tisch fällt: zum Beispiel männchenfressende Spinnenweibchen und weibliche Lemuren, die den Männchen nur die Reste der Mahlzeiten überlassen. Auch bei der Partnerwahl sind Weibchen, führt Ahne mit Cook aus, oft aktiver als angenommen, auch die Vermutung, dass männliche Tiere promisker sind als weibliche, stellt sich oft als falsch heraus. Ein wenig vermisst die Rezensentin die Analyse möglicher Bestätigungsfehler, da auch die neue Forschergeneration möglicherweise eigene Vorurteile in die Wissenschaft einbringt; insgesamt jedoch beschreibt Ahne die Analyse als äußerst erhellend, auch mit Blick auf die Vielfalt evolutionärer Mechanismen, die aufzeigt, dass die Natur keineswegs heteronormativ und strikt zweigeschlechtlich organisiert ist.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 18.12.2023

"Fulminant" findet Rezensentin Susanne Billig die Betrachtungen der Zoologin und Wissenschaftsjournalistin Lucy Cookes zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Tierreich: So pflanzen sich Geckos zum Teil rein weiblich fort, sie klonen sich, und der Tabakbarsch kann sein Geschlecht bis zu 20mal am Tag wechseln. Mit ihrem Wissensreichtum dekonstruiert die Autorin dabei rechte Auffassungen von strenger Zweigeschlechtlichkeit, meint Billig, sie lernt, dass es dabei "keine Unfälle des biologischen Normalvollzugs" gibt, sondern höchst anpassungsfähige Lebewesen, die sich den wandelnden Bedingungen angleichen, wie sie schließt.