Karen Folger Jacobs

Ward 81: Voices

Cover: Ward 81: Voices
Steidl Verlag, Göttingen 2023
ISBN 9783969990131
Gebunden, 288 Seiten, 75,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Martin  Bell, Julia Bezgin und Meredith Lue. Ward 81, photographed in 1976, was Mary Ellen Mark's first independent long-term project. Mark and writer Karen Folger Jacobs set out to document the lives of the women in this locked ward at the Oregon State Hospital in Salem-the only one in the state. Every day for five weeks, Mark photographed and Jacobs interviewed the women on Ward 81. At night they slept in an empty adjacent ward.Ward 81: Voices, an expanded edition of the original 1979 book, includes previously unpublished photographs, excerpts from interviews with patients and recorded conversations between Mark and Jacobs, as well as new essays examining the influence of their project. Ward 81 has always been considered one of the best examples of Mark's ability to portray subjects living on the edges of society with compassion. The inclusion of the women's voices gives invaluable insight, not only into the lives of the patients, but also into Mark and Jacobs' experiences and the challenges they faced during their collaboration.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2023

Dass der Übergang von Normal zu Unnormal fließend und manchmal gar nicht genau zu unterscheiden ist, lernt Kritiker Freddy Langer mit den Fotografien, die Mary Ellen Mark 1976 in der geschlossenen Psychiatrie gemacht hat. Ausgehend von den Dreharbeiten zu "Einer flog über das Kuckucksnest", die sie begleitet hat, hat sie ein Interesse an den Unterbringungsbedingungen entwickelt, weiß Langer, und selbst fünf Wochen auf Station verbracht. Dort sind Fotos entstanden, die die Lebensbedingungen und die nicht zwangsläufig hilfreichen Behandlungen so zeigen, wie sie sind, in aller Zartheit und Härte. Dass der Band zum "Klassiker des Bildjournalismus" avanciert ist, wundert den Rezensenten nicht, für ihn liegt der Kraft der neuen, erweiterten Ausgabe darin, dass die Frauen, die porträtiert wurden, dadurch ein Stück ihres individuellen Menschseins zurückbekommen. Und in der Erkenntnis, dass der Grat zum Wahnsinn schmal und eindeutig sein kann, resümiert er.
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