Jean-Francois Haas

Dunkler Weg zum Teich

Roman
Cover: Dunkler Weg zum Teich
Lenos Verlag, Basel 2015
ISBN 9783857874628
Gebunden, 376 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Hilde Fieguth. Ein Dorf in der französischen Schweiz der frühen sechziger Jahre. In den Felsen und am Teich im Wald spielen Jungs Abenteuer- und Soldatenspiele. Die Kriegserzählungen ihrer Väter und Großväter beflügeln ihre Phantasie und erfüllen die erinnerungsschweren Orte mit Faszination und Schauer. Ihre Entdeckerlust führt sie auch zu den geheimnisvollen "Tschinggen", den italienischen Saisonarbeitern in der Barackensiedlung unweit des Dorfes, über die in der Molkerei Schauergeschichten erzählt werden. Doch fast ebenso suspekt ist der Dorfgemeinschaft die junge Myriam, deren Mutter sich in der Stadt prostituiert. Das Waisenhaus platziert das zwölfjährige Mädchen bei den meistbietenden Bauern, wo es schamlos ausgenutzt und sexuell belästigt wird. Als ein mysteriöser Mord das Dorf erschüttert, geraten auch die Jugendlichen in den Sog von Fremdenhass und moralischem Dünkel, dem die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit zum Opfer zu fallen droht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.12.2015

Poetisch und in der kindlichen Perspektive des 12-jährigen Ich-Erzählers gut getroffen findet Maguelone Wullschleger Jean-François Haas' Roman über einen Kindsmord und eine sich in Misstrauen, Verleumdungen und Angst ergehenden Dorfgemeinschaft in der Schweiz der 1960er Jahre. Die Suche nach dem Mörder lässt laut Rezensentin ein vielschichtiges wie kritisches, teils poetisches, teils humoristisches Gesellschaftsbild entstehen, das der Autor mit einem Epilog bis in die Gegenwart ausweitet. Besonders beeindruckend scheinen Wullschleger die Hauptfigur und ihre aus Fantasie, Erinnertem und Wirklichkeit zusammengesetzte Sicht der Dinge.
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