Ilija Trojanow

Doppelte Spur

Roman
Cover: Doppelte Spur
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2020
ISBN 9783103900057
Gebunden, 240 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Der investigative Journalist Ilija wird innerhalb weniger Minuten von zwei Whistleblowern des amerikanischen und des russischen Geheimdienstes kontaktiert. Ein großer Coup? Eine Falle? Er lässt sich auf das Spiel ein, zusammen mit Boris, einem amerikanischen Kollegen, folgt er der doppelten Spur nach Hongkong, Wien, New York und Moskau. Die geleakten Dokumente eröffnen einen Abgrund von Korruption und Betrug, von üblen Verstrickungen krimineller Oligarchen und Mafiosi. Auch die Staatspräsidenten Russlands und Amerikas sind involviert. Was darf man glauben? Mit welcher Absicht werden Lügen verbreitet? Sind die beiden Reporter nur ein Spielball der Geheimdienste?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.09.2020

Rezensent Andreas Kilb ist enttäuscht von Ilja Trojanows neuem Buch. Einen Roman, wie der Verlag verspricht, kann er darin nämlich nicht erkennen. Trojanow zählt Fakten, Indizien und Namen auf, die eine Weltverschwörung zwischen Trump und Putin nahelegen sollen, die auf Kilb aber nur wirken wie: eine Aufzählung von Fakten, Indizien und Namen. Was hier fehlt, weiß der Rezensent genau. Es ist die Story. Und wenn der Autor zwischen all seinen Recherchen doch mal anfängt zu erzählen, bleibt es blass und fragmentarisch, bedauert Kilb.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 03.08.2020

Eine merkwürdig verhaltene Rezension widmet Rezensent Jörg Magenau diesem Roman. Vielleicht liegt es daran, dass die Romanform selbst ihm nur als eine Finte erscheint beziehungsweise als Schutz für den Autor, der sich gegebenenfalls auf die Tatsache der Fiktion zurückziehen könnte. Als Roman hat ihn das Buch jedenfalls nicht überzeugt. Immerhin aber schätzt er Trojanow als zwar "altmodischen", aber eben umso aufrechter an "der Wahrheit" interessierten Autor - in diesem Fall über die Beziehung zwischen Russland und den USA beziehungsweise Trump und Putin. Der im Roman Trojanow genannte Journalist ist den kriminellen Geschäften der Präsidenten und ihrer Zusammenarbeit auf der Spur und bezeichnet das von ihnen errichtete System als "Kakistokratie", deren Ziel die Zerstörung von Wahrheit und die Spaltung der Gesellschaften sei. Dass der Roman "allen ehrlichen Whistleblowern" gewidmet ist, verzeichnet der Kritiker in seiner kurzen Notiz zum Buch am Schluss eher lahm.