Heide Oestreich

Der Kopftuch-Streit

Das Abendland und ein Quadratmeter Islam
Cover: Der Kopftuch-Streit
Brandes und Apsel Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783860997864
broschiert, 200 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Heide Oestreich durchleuchtet eine Debatte, die sich in ein Stück Stoff verbissen hat. Sie bietet eine Perspektive jenseits der emotional aufgeladenen Rigidität von Ja oder Nein, mit oder ohne Tuch. Der Staat sollte sich aus dieser Frage heraushalten, lautet ihr Plädoyer. Kopftücher sind zu unterschiedlich, um in ein Gesetz zu passen. Über diese Kleiderfrage sollten die entscheiden, die es angeht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.06.2004

"Der Kopftuchstreit auch noch als Buch!" Die Rezensentin Gaby Mayr glaubt schon die Stoßseufzer der Leserschaft zu hören. Doch Heide Oestreichs Buch setzt der öffentlichen Debatte nicht noch eins drauf, versichert die Rezensentin, sondern zeichnet sich durch die "Ordnung" aus, die es in das "Informationschaos um das Kopftuch" bringt. Nicht nur "politische und juristische Argumente" werden "verständlich sortiert", wie Mayr lobend feststellt, es werden auch oft übersehene Hintergründe beleuchtet. Daraus ergibt sich für die Rezensentin ein weitaus konturenstärkeres Bild jener Musliminnen, die an deutschen Schulen mit Kopftuch unterrichten wollen. Es werde deutlich, wie sehr die öffentliche Aufregung um ein Stück Stoff und die Anklage der Provokation auf die Gesellschaft selbst und ihre Unfähigkeit zur Integration zurückverweise.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.05.2004

Astrid Reuter lobt, dieses Buch der für Geschlechter- und Gesellschaftspolitik zuständigen Redakteurin bei der taz, Heide Oestreich, werbe "überzeugend" für einen "weniger aufgeregten Umgang mit dem vermeintlichen Skandalon" Kopftuch. Die Autorin bevorzuge eine identitäts- und geschlechterpolitische Lesart des "Kopftuchstreits" und betrachte die Kopftuchträgerinnen sogar als potentielle "Avantgarde des reflektierten Islam im öffentlichen Raum". Zwar mag, meint die Rezensentin einschränkend, der durchgängige taz-Ton "bemühter Scharfzüngigkeit" Geschmackssache sein. Und leider merke man dem Buch auch die Eile an, in der es offenbar geschrieben und lektoriert worden ist. Dennoch fand die Rezensentin, dass Oestreich mit diesem Buch, das zugleich Dokumentation, Analyse und Plädoyer sein will, eine "nützliche Orientierungshilfe" in der laufenden Kontroverse gelungen ist.