Gerhard Feldbauer

Marsch auf Rom

Faschismus und Antifaschismus in Italien - Von Mussolini bis Berlusconi und Fini
Cover: Marsch auf Rom
PapyRossa Verlag, Köln 2002
ISBN 9783894382483
Broschiert, 224 Seiten, 14,80 EUR

Klappentext

Mit Mussolini spielte Italien eine Vorreiterrolle für die Etablierung faschistischer Regimes. Wird es unter Berlusconi und Fini wieder zur Avantgarde der Faschisierung in Europa? Oder setzt es die Tradition der "Resistenza" fort? Gerhard Feldbauer schildert vor dem jeweiligen historischen Hintergrund faktenreich den Kampf zwischen Faschismus und Widerstand von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis in die unmittelbare Gegenwart. Er zeigt, wie und warum sich die italienischen Faschisten im Kalten Krieg über ihre Niederlage hinwegretten und als Bewegung neu konstituieren konnten. Außerdem diskutiert er den Charakter von Berlusconis Forzapartei, seiner Mediendiktatur und seiner Koalitionsregierung. Das Buch wertet zahlreiche italienische Originalquellen aus und enthält eine Vielzahl an kaum bekannten Details. Mit seinem umfangreichen Register ist es zugleich ein informatives Nachschlagewerk zur neueren italienischen Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 14.12.2002

Rezensent Conradin Wolf ist sich einig mit dem Autor, dass die antidemokratischen Elemente in der gegenwärtigen Regierung Berlusconi "Parallelen zum genuinen italienischen Faschismus der zwanziger Jahre aufweisen". Und deshalb habe dieses Buch über faschistische Kontinuität "hohe Aktualität". Der Rezensent kommt in seiner ausführlichen Besprechung auf viele Ereignisse der komplexen italienischen Nachkriegsgeschichte zu sprechen, vor allem auf den MSI der Nachfolger von Mussolinis Faschisten - aber auch immer wieder auf Berlusconi und P 2, die berüchtigte Geheimloge Italiens, der auch der Unternehmer Berlusconi angehörte. Der "Ungeist dieser Loge spuke weiter", so entnimmt der Rezensent dem Buch, das viele "Denkanstöße und Fakten" liefere. Der Buchautor orte "die elitär-faschistoide Ideologie von P 2 wieder in Berlusconis Politik und in der Struktur der Forza-Italia", berichtet der Rezensent. Außerdem verficht das Buch die These, die USA hätten die "Enfaschisierung" verhindert. Das Buch sei aber auch als Einführung in die Geschichte des italienischen Faschismus geeignet.

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