Florian Havemann

Bankrott

Roman
Cover: Bankrott
Freunde & Friends, Berlin 2023
ISBN 9783000724879
Broschiert, 654 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus der Einführung zum Buch: "Der Autor im Selbstgesrpäch":

"Ein Gegenwartsroman, wenn auch ein Bisschen weiter aufgefasst: die im Buch geschilderte Gegenwart ist die der Zeit, bevor der Osten im wiedervereinigten Deutschland noch einmal in Bewegung kam, bevor die Menschen, die sich zu wehren begannen, in die Fänge der AfD gerieten."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.06.2023

Ein Roman, der das Scheitern schon im Titel trägt und es dann in der Ausführung selbst nicht besser macht, klagt Rezensent Oliver Jungen über Florian Havemanns neuen Roman, der eine eigentlich interessante Doppelstruktur verfolgt. Der Erzähler ist zugleich selbst Schriftsteller, der über die Lebensgeschichte seines Bekannten Taff schreiben will, einst erfolgreicher Unternehmer, in Folge von wirtschaftlichen Nachwendeproblemen in Brandenburg jetzt pleite, ein Erzählstrang, der immer wieder von Abschweifungen etwa zu poetologischen Fragestellungen durchzogen ist, lesen wir. Vor allem finden sich darin aber Ausführungen und Gedanken, die Jungen nur noch als vulgär-pornografisch beschreiben kann und die, statt die subversive Kraft der Literatur deutlich zu machen, mit ihren exhibitionistischen Zügen nur nerven. Gute Idee, mittels verschiedener Erzählstränge von den Schwierigkeiten im Nachwende-Osten zu schreiben, aber die Umsetzung scheitert, schließt der Kritiker.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 10.06.2023

Rezensent Michael Opitz findet kaum positive Worte für diesen Roman von Florian Havemann, in dem der Bauunternehmer Taff alles verliert. Als Taff eines Tages erfährt, dass er dem Finanzamt eine Million Euro schuldet, beginnt sein gesellschaftlicher Abstieg: Sowohl seine Geschäftspartner als auch Frau und Freunde wenden sich von ihm ab, lesen wir. Havemann durchzieht seinen Roman mit einer poetologischen Metaebene, die dem Kritiker ziemlich konstruiert erscheint. Überhaupt hat er den Eindruck, dass der Schriftsteller seiner eigenen Geschichte nicht ganz traut. Wenn Havemann einen zweiten Handlungsstrang einbaut, der alle Szenen, in denen Frauen auftreten in "Verführungs- oder Entkleidungsszenen" enden lässt, kann Opitz nur den Kopf schütteln. Die geäußerte Absicht des Autors, dergestalt "lustvollen Voyeurismus" auf zwei Ebenen offenzulegen, hier nackte Körper, dort gesellschaftliche Bloßstellung, kann den Kritiker ebenfalls wenig beeindrucken.
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