Daniel Schulz

Wir waren wie Brüder

(2 CDs)
Cover: Wir waren wie Brüder
Audiolino, Hamburg 2022
ISBN 9783867373968
CD, 19,90 EUR

Klappentext

2 mp3-CDs mit 442 Minuten Laufzeit. Gelesen von Tom Gerngrpß. Er ist zehn, als in der DDR die Revolution ausbricht. Während sich viele nach Freiheit sehnen, hat er Angst: vor den Imperialisten und Faschisten, vor denen seine Lehrerinnen ihn gewarnt haben. Vor dem, was kommt und was er nicht kennt. Wenige Jahre später wird er wegen seiner langen Haare von Neonazis verfolgt. Gleichzeitig trifft er sich mit Rechten, weil er sich bei ihnen sicher fühlt. So sicher wie bei Mariam, deren Familie aus Georgien kommt und die vor gar nichts Angst hat. Doch er muss sich entscheiden, auf welcher Seite er steht. "Wir waren wie Brüder" ist eine drastische Heraufbeschwörung der unmittelbaren Nachwendezeit - und ein nur allzu gegenwärtiger Roman über die oft banalen Ursprünge von Rassismus und rechter Gewalt - ein road movie der besonderen Art ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2022

Für Rezensent Alexander Kosenina legt Daniel Schulz' sowieso schon krasses Buch "Wir waren wie Brüder" in seiner Audio-Fassung deutlich zu. Der Reportage-Chef der taz erzählt darin schonungslos und ohne jede Nostalgie von der Jugend in Brandenburg nach der Wende, wobei der der immer tiefer in "Faschogangs" und Außenseitertum versinkende Ich-Erzähler den Rezensenten eher an Shida Bazyars "Drei Kameradinnen" erinnert als an Juli Zeh. Vorgetragen wird die Geschichte dem Rezensenten zufolge authentisch von dem 1989 geborenen Schauspieler Tom Gerngroß, dessen monologisch gelesene Texte mit "fetzigen Takten Rockmusik" im Böhse Onkelz-Stil unterteilt werden. Das ist spannend und lässt den Atem stocken - und ist glücklicherweise kein "Tanten-Talk", schließt der Rezensent.
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