Connie Palmen

Vor allem Frauen

Über Virginia Woolf, Sylvia Plath, Joan Didion u. a.
Cover: Vor allem Frauen
Diogenes Verlag, Zürich 2024
ISBN 9783257072990
Gebunden, 160 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Lisa Mensing. Schon ihr ganzes Leben ist Connie Palmen fasziniert von weiblichem Künstlertum. Von schöpferischen Frauen wie Virginia Woolf, Sylvia Plath, Olivia Laing oder Joan Didion, die sich, jede auf ihre Art, von den Normen und Konventionen ihrer Zeit emanzipiert haben. In ihren Essays bewundert Palmen die Schaffenskraft, Autonomie und Einzigartigkeit ihrer intellektuellen Gefährtinnen - und eines Gefährten - und erkundet darüber hinaus ihr eigenes Leben als Schriftstellerin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 27.04.2024

Über einen anregenden Essayband von Connie Palmen darf sich Rezensentin Shirin Sojitrawalla freuen: Die Niederländerin widmet sich darin sechs Autorinnen und einem Autor, die sie und ihr Schreiben geprägt haben und beschreibt in sehr persönlicher Weise, warum für sie beispielsweise Joan Didion eine "unnahbare" Außenseiterin ist. Palmen interessiert sich für die "Frontlinie zwischen Autobiografie und Fiktion", für das eigene Verhältnis zum Schreiben und zur Literatur, aber auch für die schwierigeren Seiten etwa von Philip Roth, so Sojitrawalla. Manche Beobachtungen der Autorin kommen ihr sehr glatt vor, dennoch lässt sie sich gerne von ihrem Glauben an die Literatur anstecken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.04.2024

Rezensent Jan Wiele wirkt vorsichtig skeptisch gegenüber Connie Palmens neuem Buch. Dass die niederländische Autorin ihren "Rockstar"-Status in der Literaturszene verdient und in eine Reihe mit Hugo Claus, Willem Frederik Hermans und Harry Mulisch gestellt werden kann, bestreitet er nicht, und scheint die Essays über Schriftstellerinnen-Idole (bis auf Ted Hughes und Philip Roth nur Frauen) und deren je prägende Eigenschaften auch interessiert zu lesen: An Virgina Woolf bewundere Palmen die Autonomie, an Sylvia Plath ihre Wahrhaftigkeit, an Joan Didion ihre Unnahbarkeit, zählt Wiele auf. Auch, dass Palmen als "im Literatur-Showgeschäft Erfahrene" in den Essays Fragen um Echtheit und Rollenspiel verhandelt, schätzt er. Dass diese Reflexionen aber auf das Fazit hinauslaufen, wer die Fiktion nicht ertrage, ertrage das Leben nicht, bezeichnet er als "drastisch", und auch die implizite Verteidigung Philip Roths gegen zuletzt aufgekommene Anschuldigungen scheint ihn zu erstaunen.
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