Christoph Haffter

Musikalischer Materialismus

Eine Philosophie der zeitgenössischen Musik
Cover: Musikalischer Materialismus
Velbrück Verlag, Weilerswist 2023
ISBN 9783958323322
Kartoniert, 396 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Zeitgenössische Musik ist fragwürdige Musik. Sie zieht sich selbst in Zweifel. Eine Philosophie solcher Musik muss diesen Zweifel aufnehmen und fragen, wie Musik heute als Kunst möglich ist. Sie muss die Bedingungen und Problemhintergründe, die begrifflichen Grundlagen und technischen Potenziale der gegenwärtigen Musikproduktion durchdenken.In Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Komposition und Kunsttheorie erarbeitet Christoph Haffter eine Konzeption des musikalischen Werks, die es an das ästhetische Urteil und an die historischen Tendenzen des Materials bindet. Sie verknüpft auf diese Weise Einsichten der philosophischen Ästhetik im Ausgang von Immanuel Kant mit den kritischen Einwänden des historischen Materialismus in der Nachfolge von Karl Marx und greift darin das Programm der Musikphilosophie Theodor W. Adornos wieder auf. Für diese Verbindung von Musikästhetik und kritischer Reflexion der Gegenwart steht der Begriff eines Musikalischen Materialismus.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.05.2024

Wolfgang Fuhrmann kann nur staunen über den Kenntnisreichtum und die straffe, flüssige und dialektische Argumentation in Christoph Haffter Untersuchung zur Kunstmusik der Gegenwart. Dass der Autor die ökonomischen Bedingungen der zeitgenössischen Musik nicht behandelt, kann Fuhrmann verschmerzen. Dafür liefert ihm der Autor ein profundes Wissen ästhetischer Diskurse und musikalischer Phänomene. Wenn Haffter mit Kants ästhethischem Urteil und Adornos Begriff künstlerischen Materials zwei "markante Positionen" zum Ausgangspunkt seiner Argumentation über den ästhetischen Materialismus nimmt und immer wieder in die "Nahaufnahme konkreter Werke" geht, sticht für Fuhrmann positiv heraus, wie sehr der Autor die Werke in ihrer Autonomie ernst nimmt und wie anregend die Kombination aus Theorie und künstlerischer Praxis hier auf den Leser wirkt. Dass ausgerechnet ein so gelungenes Buch ohne Lektorat und Korrektorat auskommen muss, erscheint Furhmann unerhört.
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