Brigitte Hamann

Der Erste Weltkrieg

Wahrheit und Lüge in Bildern und Texten
Cover: Der Erste Weltkrieg
Piper Verlag, München - Zürich 2004
ISBN 9783492045902
Gebunden, 191 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Seit vielen Jahren sammelt die Historikerin Propagandakarten, Sterbebilder, Plakate, Vermisstenlisten, Karikaturen, Kriegsanleihen, Tageszeitungen, Lebensmittelkarten, Kriegstagebücher, Briefe und Fotos. Mit diesen Dokumenten, die sie durch knappe Texte erklärt, zeigt Brigitte Hamann besonders eindrücklich den Alltag des Krieges.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

Wer Brigitte Hamanns Bücher über den Kronprinzen Rudolf, die Kaiserin Sissi und den jungen Adolf Hitler gerne oder wie ich voller Bewunderung gelesen hat, der sei vor ihrem jüngsten Buch gewarnt. "Der Erste Weltkrieg - Wahrheit und Lüge in Bildern und Texten" hält nicht, was der Titel verspricht...
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.07.2004

Seit längerem lässt sich ein den Ersten Weltkrieg betreffender "Bilderschwund" beobachten, konstatiert Rolf Wörsdorfer. Dies findet er um so bedauerlicher, als dieser Weltkrieg der erste große militärische Konflikt war, "in dem nahezu alles fotografiert wurde". Auch habe der Krieg "Tausenden von mehr oder weniger talentierten Malern" Gelegenheit gegeben, "die dramatischsten Schlachtenszenen als Motiv zu wählen". Brigitte Hamann steuert mit ihrem Buch "Der Erste Weltkrieg. Wahrheit und Lüge in Bildern und Texten" dem fatalen Bilderschwund entgegen. Sie stützt sich, so der Rezensent, hauptsächlich "auf das Familienarchiv ihres verstorbenen Schwiegervaters". In einem "bislang für historiografische Arbeiten ungewöhnlichen Maße" verlässt die Autorin sich dabei auf die "Wirkung von Abbildungen", um mit dem Ersten Weltkrieg verknüpfte Problemkreise zu erfassen. So zeige beispielsweise die Autorin "ein martialisches Gemälde, auf dem zu Pferde angreifende Kolonialtruppen aus einer unsichtbar bleibenden deutschen Maschinengewehrstellung heraus niedergemäht werden". Hintergrund dieser Darstellung: Die von den Entente-Mächten als Soldaten aufgebotenen Senegalesen, Marokkaner und Inder wurden von der deutschen und österreichischen Kriegspropaganda zu Symbolen des "Abwehrkampfs des 'zivilisierten Mitteleuropa' gegen die von angeblich minderwertigen farbigen Rassen beeinflussten alten Kolonialmächte" stilisiert. Ein Kampf also der Wilden gegen die "Angehörigen des 'Kulturvolkes'".