Andrea Maria Schenkel

Finsterau

Kriminalroman
Cover: Finsterau
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2012
ISBN 9783455403817
Gebunden, 124 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Johann Zauners Leben ist nie leicht gewesen: Der Erste Weltkrieg, harte Arbeit als Tagelöhner, die Ehe mit Theres, die lange ohne Kinder blieb, dann Afras Geburt, von klein auf widerspenstig und störrisch. Nur der Glaube hat ihm Halt gegeben, auch als die Nazis an die Macht kamen, die er verachtete. Als Johann in der Kirche für seinen Glauben aufstand, wurde er abgeholt. Nach seiner Rückkehr aus dem Gefängnis ist er still geworden. Auch als Afra, die ungehorsame Tochter, schwanger zurückkehrt, schweigt er. Dann kommt Albert zur Welt, und in dem kleinen Dorf spricht man immer lauter über die Häusler und ihre liederliche Tochter.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.04.2012

Am liebsten mag der Rezensenten an Andrea Maria Schenkels Krimis die schön alten bäuerlichen Wörter: "Dupfen, Hatschern, Schweiben und Gneißen". Und wenn Schenkel dann auch noch moderne Erzähltechniken mit einem archaischen Stoff unter einen Hut bringt, findet Martin halter dies ganz reizvoll. Aber am Ende nicht genug. Die Geschichte um einen brutalen Bauern, der beschuldigt wird, seine Tochter und ihr uneheliches Kind umgebracht zu haben, ist ihm vor allem zu kurz. Da habe sich Schenkel zu wenig Platz eingeräumt, auszuholen, den Figuren Farbe zu geben und Spannung aufzubauen, wie Halter beklagt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.03.2012

Nach Einschätzung von Sylvia Staude knüpft Andrea Maria Schenkel nach einigen weniger überzeugenden Büchern mit "Finsterau" wieder gelungen an ihr erfolgreiches Krimidebüt von 2006 an. Auch hier hat sich die Autorin einen wahren Kriminalfall vorgenommen, weiß die Rezensentin. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Bayerischen Wald wird eine Kellnerin, die von einem Franzosen ein Kind bekommen hat, ermordet, der Vater wird dafür verurteilt, fasst Staude in ihrer knappen Kritik zusammen. Die Rezensentin lässt sich von der sehr ökonomischen Erzählweise aus mehreren Perspektiven, die dennoch so eindrucksvoll ein Bild der Situation auf dem Land nach dem Krieg erzählt, beeindrucken und findet in der verknappten Form eine ansprechende Alternative zum "Krimiwälzer", wie sie lobt.
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