Andre David Winter

Jasmins Brief

Roman
Cover: Jasmins Brief
Edition Bücherlese, Hitzkirch 2015
ISBN 9783952408223
Gebunden, 144 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

November 2007: Käthe Weiss, die alte kinderlose Frau, die alleine in ihrem kleinen Haus lebt, tut sich zunehmend schwer mit den täglichen Arbeiten wie Holz holen, Milch für die Katze bereitstellen, eine Tasse Tee zubereiten. Sie ist müde, bald wird sie einschlafen. Sie wehrt sich nicht dagegen. Auch nicht gegen die Erinnerungen, nicht gegen den nahen Tod. Bilder tauchen auf von der ersten Begegnung mit David kurz vor Kriegsbeginn. Die schwierigen Ehejahre ziehen an ihr vorüber, in denen sie in jungen Jahren einem Mann gegenübersaß, der alles vor ihr verschwieg, allein stand sie da, von der einen Freundin verraten, von der anderen verdächtigt. Käthe bringt in diesen drei Novembertagen Ordnung in ein Leben, das sie trotz allem nicht anders hätte leben wollen, denn dies hätte bedeutet, Jan Hansen, der eigentlich Jan Weiss hieß, und seine Tochter Jasmin nicht gekannt zu haben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.05.2015

André David Winters laut Rezensentin in reduzierter, klarer Sprache erzählter Roman fasziniert Beatrice Eichmann-Leutenegger durch Leerstellen und eine erzählerische Zurückhaltung, die der Leserin Raum für Deutungen lässt. Fast sind die Tiere im Text präsenter als die Menschen, um die es doch eigentlich geht, meint die Rezensentin. Die Geschichte einer Ehe und ihrer Krise liest sie gerade deshalb so gerne, weil der Autor Gegenwart und Vergangenheit dieser Geschichte aufruft, ohne sie zwingend miteinander zu verbinden. Ähnliches gilt für die literarischen Bezüge im Text (Rilke, Tolstoi). Der Moment schicksalhafter Erkenntnis im Buch trifft die Figuren wie auch die Rezensentin daher umso intensiver.
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