Alfred Kolleritsch

Befreiung des Empfindens

Gedichte
Cover: Befreiung des Empfindens
Droschl Verlag, Graz 2004
ISBN 9783854206446
Gebunden, 104 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Kürbisse, abgeerntete Felder, Herbststimmung, Todesnähe und die Sehnsucht nach Gegenwärtigem, nach Bleibendem, nach einem Wiederfinden im Augenblick - das ist der neue Gedichtband von Alfred Kolleritsch. In flüchtigen Begegnungen, vergänglichen Beziehungen, Abschiedsmomenten, kurzem Begehren und der Traurigkeit der Liebenden treten Sinnlichkeit und Leidenschaft zu Tage, wie sie in der österreichischen Poesie der letzten Jahre nicht zu finden sind. Sprachlust erscheint gepaart mit dem Wissen, dass "der knappe Zusammenprall der Wörter" seinen "Raubzug ins längst Gesagte" fortsetzt. Doch nirgends sonst ist dieser Raubzug so voller neuer Bilder und Eindrücke, so aufgeladen mit dem spröden Charme dieses kraftvollen Sprachmaterials.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.08.2004

Nico Bleutge fühlt sich bei seiner Besprechung des neuen Gedichtbands von Alfred Kolleritsch zwar zunächst zu einem gewissen "Murren" herausgefordert und manchmal gar fast "zur Verzweiflung" gebracht, derart hermetisch erscheinen ihm die Texte mitunter. Doch dann schließt sich ihm diese "Sprach-Wort-Welt" wie ein Wunder doch hin und wieder auf und insbesondere in "unscheinbaren Wendungen" sieht er sich aus dem "Dickicht" der Worte herausgeführt und neugierig gemacht. Der Rezensent versteht diese Lyrik vor allem als Anschreiben gegen alles "Versteinerte" und Rigide und er konstatiert insbesondere in dem "Versuch", das Unsagbare auszudrücken, eine "eigentümliche Verschlingung von Denken und Wahrnehmung". Bei aller philosophischer Tiefe, die diese Lyrik auszuloten versucht, kann man aber diese Verse auch "einfach dem Ohr überlassen", meint Bleutge, der sich nur zu gern dem "flüssigen, wahrnehmenden Denken" der Gedichte hingibt.
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