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Stichwort
Todesstrafe
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Mord und Ratschlag 10.09.2003 […] Zustand, so lautete das Ergebnis, zu dem die Kommission gekommen war, kann nicht gewährleisten, dass fatale Irrtümer ausgeschlossen bleiben. In der Kommission, die - keineswegs grundsätzlich gegen die Todesstrafe eingestellt - nicht weniger als 85 Reformvorschläge ausarbeitete, saß einer der prominentesten Anwälte der Vereinigten Staaten. Berühmt geworden allerdings ist Scott Turow nicht als Anwalt, sondern […] Verurteilten.
Der allerdings, ein Kleinkrimineller von deutlich begrenztem intellektuellem Vermögen, ist nicht der Protagonist des Buches, so wenig wie es Turow um eine vordergründige Diskussion der Todesstrafe zu tun ist. Der Fall ist es vielmehr, der im Revisionsverfahren ein Figurenquartett zusammenführt, das durch dubioses Vorgehen in vergangenen Ermittlungen, durch eigene Verfehlungen, durch Ehrgeiz […] die Enttäuschung, denn "Das Gift der Gewissheit" ist auf eine Weise gekonnt, die dem Handwerk näher steht als der Literatur. Es ist, als erstreckte sich die Abgewogenheit, die Turows Haltung zur Todesstrafe ausmacht, auch aufs Personal, ja auf den Zugriff des Erzählers im ganzen. Ein wenig schmeckt das nach der Geburt des Romans aus dem Geist einer Regierungskommission. Und was im wirklichen Leben […] Von
Ekkehard Knörer
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2003 […] wieder verlässt.
Am Anfang steht ein journalistischer Auftrag. David Gale (Kevin Spacey), einst renommierter Philosophieprofessor in Austin, Texas und zugleich einer der prominentesten Gegner der Todesstrafe, sitzt nun selbst als verurteilter Mörder in der Todeszelle. Er bittet Bitsey Bloom (Kate Winslett) - die Frau, die wir rennen sahen - zum exklusiven Gespräch, drei Tage lang, am vierten folgt das […] ahnt man schnell - und auch die letzte Pointe kennt man lange, bevor sie dann ins Bild findet.
Ohne zu viel zu verraten, ist so viel zu sagen: "The Life of David Gale" nähert sich dem Thema Todesstrafe auf denkwürdig absurde Weise. In der Auflösung erweist sich der Film nicht nur als himmelschreiend unglaubwürdig in seinen Motiv-Konstruktionen, sondern schlicht als reaktionär. Gewiss: Gezeigt wird […] Unschuldiger. Die Umstände aber, unter denen das geschieht, entwerten die politische Aussage des Films vollständig. Das Argument des möglichen Irrtums erweist sich als plumpe Fälschung, den Gegnern der Todesstrafe spielt das Drehbuch gezinkte Karten in die Hand.
Hinter dieser kaum fassbaren Torheit verschwinden beinahe all die anderen Untugenden, an denen der Film nicht arm ist. So wird etwa der komplexe […] Von
Ekkehard Knörer