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Stichwort
Serbien
Rubrik: Efeu - 39 Presseschau-Absätze - Seite 2 von 3
Efeu 21.11.2019 […] Parteinahme für Serbien führt er an, dass die Berichterstattung in den Neunzigern "monoton, einseitig" gewesen sei. "Ein Journalist hat mir geschrieben, was in meinem Buch stehe, sei plausibel und erlaubt, aber ich müsse auch die andere Seite zur Kenntnis geben. Aber vordem war ausschließlich dieser andere Teil berichtet und kommentiert worden. ... Es ging um Gerechtigkeit für Serbien. Wie konnte Deutschland […] "Jugoslawien hat für mich etwas bedeutet. Und wenn man mir jetzt mit Serbien kommt, ist man unredlich. Ich bin wegen Jugoslawien hin", erklärt Peter Handke im großen, unsinnigerweise hinter einer Paywall versteckten Gespräch, das Ulrich Greiner (butterweich und als Fan) für die heutige Ausgabe der Zeit mit dem Schriftsteller geführt hat. Es ist Handkes erste ausführliche Wortmeldung im deutschsprachigen […] (in dem er gesagt haben soll: 'Den Müttern von Srebenica glaube ich kein Wort.'). Oder sein Besuch bei einer internationalen Konferenz in Belgrad anlässlich des 20. Jahrestages der Nato-Angriffe auf Serbien, wo der Schriftsteller eine skurrile Rede hielt. Immerhin äußert sich Handke zu seinem Besuch bei Slobodan Milošević im Gefängnis in Den Haag und dessen Beerdigung. Er streitet ab, jemals Sympathien […]
Efeu 17.10.2019 […] "Die Stimmung hat sich nun eindeutig gegen Peter Handke gewendet", fasst Thomas Steinfeld in der SZ die Debatte um den Literaturnobelpreisträger und dessen Engagement für Serbien im Balkankonflikt zusammen. Allerdings sei der Ton mitunter arg schrill geraten, findet er: "Das Meinen zu Peter Handke scheint sich immer weiter von Textkenntnis zu entfernen, was sowohl für seine literarischen Werke (etwa […] Dieser Unterschied ist bedeutsam. Die Literaturgeschichte ist voll von solchen."
Slavoj Zizek sieht das - ebenfalls in der Zeit - ganz anders. Und er hat eine interessante Erklärung für Handkes Serbien-Sympathien: "Der Nobelpreis für Handke ist ein weiteres Zeichen für das, was Robert Pfaller die 'Interpassivität' der westlichen Linken nennt: Sie wollen gerne authentisch sein, aber durch einen anderen […] verscherbeln. Und all das, weil seine Interpassivität gestört wurde, weil Slowenen sich nicht mehr so verhalten haben, dass er sich durch sie authentisch geben konnte. Kein Wunder also, dass Handke sich Serbien zugewandt hat, als letzter Bastion des Authentischen in Europa."
"Freilich ist der Handke moralisch gesehen ein Würschtl", kommentiert die Schriftstellerin Angela Lehner im Tagesspiegel. Nicht der […]