Presseschau-Absätze
Suchwort: "Pollesch"
Stichwort: Volksbühne Berlin - 30 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 3
Efeu 28.02.2024 […] Rene Pollesch bei einem Abend im Literaturforum im Brechthaus. Bild: Filmausschnitt"Ja nichts ist okay" (titeln sowohl die FR als auch die SZ): Alles dreht sich auch heute (unser gestriges Resümee) in den heutigen Feuilletons um den unerwarteten Tod des am Montag verstorbenen René Pollesch. In der SZ erinnert ein ganzer Reigen von Freunden, Kollegen und Bewunderern an den Theatermacher. Zum Beispiel […] klingelt, ist es Lieferando und nicht du' -, die wiederum zur Bankenkrise hinführen oder zu angerissenen Gedanken über die Schauspielerei, entsprang einer Formentscheidung. Es gibt keine Handlung bei Pollesch, die Spieler verkörpern keine festen Rollen, sie haben keine Sprache, die Sprache hat sie."
Katrin Bettina Müller betont in der taz Polleschs Arbeit mit Schauspielern. Mit diesen "diskutierte er […] Glamour, mit Bewunderung für die schauspielerische Leistung und Erheiterung verband. Erheiterung darüber, wie die Schauspieler die Klippen der Theorie in sprachlichen Slapstick verwandelten. So war René Pollesch zwar bekannt dafür, viele unausgesprochene Regeln des Theaters zu hinterfragen und damit überhaupt erst sichtbar zu machen. Aber er verzichtete eben nicht darauf, die Schauspieler leuchten zu lassen […]
Efeu 21.12.2021 […] deutscher Bühnen zu weit, ihm drängt sich der Verdacht auf, dass Macht und Machtmissbrauch fast schon gleichgesetzt werden. Zumal es an der Volksbühne mit ihrem hierarchiefreien Gegenmodell unter René Pollesch, naja, eher nicht so gut läuft, wie er schreibt: "Wer Teil der angeblich kollektiven Leitung des Theaters ist, blieb lange Polleschs Geheimnis. Klar ist nur, dass er den Intendantenvertrag, die damit […] und das Intendantengehalt hat. Vor Kurzem hat er gelüftet, wer zu den 'Träger:innen der Intendanz' gehört - unter anderem die Schauspieler Martin Wuttke und Kathrin Angerer, die sich in den ersten Pollesch-Inszenierungen gleich mal selbst besetzten. Weiter zählen die Musikkuratorin Marlene Engel, zwei Dramaturginnen, die Leiterin des Jugendtheaters, Vanessa Unzalu Troya, und der Bühnenbildner Leonard […]
Efeu 12.11.2021 […] Der Chor in Kostümen von Tabea Braun. Foto © Luna ZscharntAn der Volksbühne hat René Pollesch jetzt "Herr Puntila und das Riesending in Mitte" inszeniert, bisschen Selbstironie inklusive, angesichts bislang enttäuschter Kritiker. Was Neues gibts auch diesmal nicht zusehen: "Es ist ein normaler Pollesch, heißt: Man sieht die bei ihm üblichen Verfahren, hört Texte und Fremdtexte in den gewohnt künstlichen […] Jahrzehnten arbeitet, seufzt nachtkritiker Michael Wolf. "vermutlich geht es ihnen gar nicht darum, irgendetwas zu zeigen, sondern weiterhin einfach darum 'sich selbst zu genießen', wie es früher mal bei Pollesch hieß. 'Wir spielen ohne Publikum', verkündet Inga Busch, und das klingt hier nicht wie die Befürchtung vor einem erneuten Lockdown, sondern wie das ersehnte Ziel, Erwartungen nicht mal mehr unterlaufen […]
Efeu 18.09.2021 […] Volksbühne Berlin. Bild: Christian ThielRene Pollesch eröffnet seine erste Spielzeit als Intendant der Volksbühne mit einem eigenen Stück, alle Zeitungen berichten, nicht ohne die Querelen der vergangenen Jahre noch einmal zu resümieren, die meisten KritikerInnen bleiben allerdings zurück zwischen Ratlosigkeit und Enttäuschung. Einen immerhin "gut abgehangenen" Pollesch zwischen "Tolstoi und Zirkus" erlebt […] eines Umschnall-Skeletts wortwörtlich der Tod im Nacken, Kathrin Angerer lässt sich royal die Füße waschen, Margarita Breitkreiz zelebriert die Pollesch-klassischen Pausen, in denen das Sprechen dem Körper stets um eine Silbe voraus zu sein scheint. Die Pollesch-Sprechenden bleiben wie eh und je Abgehängte auf den Autobahnen ihrer eigenen Hirnströme."
"Etwas mager bleibt, was an Denknahrung so hängen […] und Geschwurbel aus der Mottenkiste des Autors." Im Standard freut sich Colette M. Schmidt lieber über die vielen Österreicherinnen, die Pollesch ans Haus geholt hat. Einen "schlicht-schönen" Abend erlebt nur Simon Strauss in der FAZ: "Es ist, als ob René Pollesch mit seinem Eröffnungsabend von vornherein deutlich machen wollte, dass er den Namen seines Hauses auf der zweiten Silbe betont: Die 'Bühne' […]