Presseschau-Absätze
Suchwort: "Documenta"
Stichwort: Steyerl, Hito - 18 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 2
Efeu 23.11.2023 […] unterstellt der Documenta in der NZZ hingegen einen Geburtsfehler: "Nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs sollte die Kasseler Großausstellung für Gegenwartskunst als Instrument zur Weltverbesserung dienen. Dieser Konstruktionsfehler macht die Documenta anfällig für missionarische Zwecke. Aus der Verwechslung von Kunst und Mission resultieren falsche Entscheide. Die Documenta will es allen recht […] "Die nächste Documenta wird die beste", glaubt Hanno Rauterberg in der Zeit. Klar, zur Zeit liege alles in Scherben und es schaue so aus, als könne man in der aktuellen Situation eine solche Ausstellung gar nicht mehr stemmen. Andererseits: "Doch vielleicht, wer weiß, stimmt ja auch das glatte Gegenteil. Vielleicht liegt gerade hier, in der fortschreitenden Selbstvergiftung der Diskurse, der allerbeste […] allerbeste Grund dafür, an der alten, immer wieder neuen Idee der Documenta festzuhalten. Denn gerade dafür war Kassel ja immer gut: Alle fünf Jahre wollte man hier beweisen, wie abrupt und überraschend sich das Denken in neue Bahnen lenken lässt. Die Kunst darf sich jederzeit untreu werden, sie gehört keinem Lager, keiner Ideologie. Sie folgt ihrem eigenen Programm." Die nächste Schau müsste vor allem […]
Efeu 24.09.2022 […] sich die Kritikerin: "Wie wirkt das Tier in dir?"
Letzte Resümees zur Documenta 15, die morgen schließt: Wagenburg statt Kommunikation, bescheinigt Johannes Schneider auf Zeit online dem indonesischen Kuratorenteam Ruangrupa, findet aber trotzdem, dass man mehr mit ihnen statt über sie hätte reden sollen: "Da bestimmt die documenta einen Sommer lang maßgeblich die gesellschaftliche Debatte, und diejenigen […] Verstrickungen des modernen Kunstbetriebs stattfinden?"
Außerdem: Abgesehen vom Antisemitismus war das doch eine großartige Documenta, meint im Interview mit der FR der Kunsthistoriker Christoph Grunenberg: "In der Konsequenz und Konzentration, in der sich die Arbeiten auf der Documenta derart weit vom traditionellen künstlerischen Objekt entfernten: ja. Es war schon ein sehr starkes Statement, sogar ein […] Andreas Fanizadeh in der taz und gibt daran auch Findungskommission und Beiräten der Documenta die Schuld, während Sophie Jung die Unterkomplexität des Kunstbegriffs von Ruangrupa beklagt. In der FR kritisiert Lisa Berins ebenfalls die Wagenburgmentalität Ruangrupas, noch entsetzter ist sie aber von den deutschen Documenta-Veranstaltern: "Wenn diese studierten Leute das Problem von antisemitischen Denkweisen […]
Efeu 09.07.2022 […] Steyerl hat die Documenta-Macher aufgefordert wegen des Antisemitismusskandals ihr Kunstwerk abzubauen, wie Tobias Timm bei ZeitOnline berichtet: Sie wolle "den anhaltenden Mangel an organisatorischer Verantwortlichkeit und die fehlende Kontrolle hinsichtlich 'antisemitischer Inhalte, die auf der documenta fifteen an ihrem zentralen Ort gezeigt wurden, nicht unterstützen'."
Die Documenta GmbH und die […] Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, hat seine Beraterfunktion bei der Documenta aufgegeben. Er vermisse "den ernsthaften Willen, die Vorgänge aufzuarbeiten und in einen ehrlichen Dialog zu treten", sagt er im Spiegel-Gespräch mit Christoph Schult und glaubt, dass "auf Zeit gespielt werden sollte, bis die Documenta 15 vorüber ist": "Erst mal herrschte zwei Wochen kompletter Stillstand, was die […] die Stadt Kassel haben als Gastgeber versagt, schreibt der Architekturhistoriker Philipp Oswalt, der bis Ende 2020 am Gründungsprozess des documenta-Instituts beteiligt war, bei ZeitOnline. Irritierend findet er etwa die Tatsache, dass im Vorfeld immer wieder versichert wurde, nicht in die Kunstfreiheit eingreifen zu wollen und Schormann sich auch später nur noch als Geschäftsführerin ohne inhaltliche […]
Efeu 18.06.2022 […] documenta fifteen, Workshop mit ruangrupa, Künstlerischem Team und lumbung member, Kassel, 2020, Foto: Nicolas WefersAlles Documenta heute. Und Niklas Maak stellt in der FAS gleich die Hauptfrage: "Ist die Documenta antisemitisch?" Nach einem ersten Rundgang lautet seine Antwort: Nein. Vielleicht lag es überhaupt nur am "katastrophalen Krisenmanagement" der Documenta-Direktion, dass der Streit darüber […] auf Mohammed Al Hawajiris "Harvesters Resting - Jean-François Millet (1850)". Aber dann ist er doch überwältigt von dieser Documenta: "32 Standorte! Eine Woche in Kassel würde nicht ausreichen, um alles zu entdecken. Zu den vertrauten Austragungsorten Fridericianum, Documenta-Halle, Naturkundemuseum und Karlsaue kommen diesmal etliche bislang unentdeckte Perlen wie das prächtige Gloria-Kino von 1954 […] erliegt Niklas Maak (in einem zweiten Artikel) dem Charme des entspannten Abhängens auf der Documenta, irritierend findet er weniger die Kunst als die Tatsache, dass VW als Sponsor einer westliche Ausbeutung kritisierenden Kunstschau gewonnen wurde. In der SZ ist Jörg Häntzschel glücklich, dass auf der Documenta vor allem Künstler zu sehen sind, die - wie er - der Kunst keinen autonomen Status zuerkennen […]
Efeu 17.06.2022 […] wirklich Wasser plätschert. In ihren schönsten Momenten ist diese Documenta Fifteen nicht nur welthaltig wie eine Spülküche, sondern auch richtig savvy in Bezug auf die Kunstgeschichte."
Noch eine weitere Seite in der SZ ist der Documenta gewidmet: Über einer schönen großen Documenta-Anzeige erzählt Lorch die Geschichte der Documenta als Erfolgsgeschichte (ihre problematischen Gründerfiguren blendet […] - sieht man von der Intervention des Wajuukuu Art Projects ab, das mit der Verkleidung der Documenta Halle in Wellblech und durch das Bauen eines Tunnels als Eingang sich auf das Slum Lunga Lunga in Nairobi bezieht. Ein abschließendes Urteil, wie gelungen die kollektiven Positionen der diesjährigen Documenta sind, wird man erst fällen können, hat man alle 32 Standorte gesehen." Auf Zeit online fragt […] Morgen eröffnet die vom indonesischen Kollektiv Ruangrupa kuratierte Documenta 15. In der SZ bereitet Catrin Lorch die Besucher darauf vor, was sie dort erwartet. Viel politischer Aktivismus, klar, was manchmal etwas kitschig wirkt. Aber dann eben doch auch Kunst: "Der Maler Richard Bell, ein Aborigine, steht nicht nur mit seinen Gemälden und einem Protestzelt gegen den Landraub an Indigenen im Zentrum […]
Efeu 04.06.2022 […] enheit des Documenta-Gründers Werner Haftmann und seine die Documenta prägende Vorstellung von der Moderne, mehr hier, d. Perlentaucher] gilt auch: Wenn die Ausstellung selbst ihre Geschichte ignoriert, dann wird sie von anderen historisiert. Und das bedeutet, dass die documenta der Gegenstand dieser Untersuchung ist, so wie bislang 'die Welt' das Objekt eines (west-)deutschen documenta-Blicks war […] kritisiert die Künstlerin Hito Steyerl den postkolonialen Anspruch der Documenta - zumindest, soweit er die deutsche Vergangenheit und ihre Folgen bis heute ausblendet. Postkolonialismus, meint sie, auch ihre Erfahrungen mit der Documenta 11 reflektierend, bleibt oft im Abstrakten stecken: "Möglicherweise gilt auch weiterhin, dass die documenta die Welt als solche darstellt und die lokale Situation daher getrost […] auf der documenta15 durch die Kunst unmittelbar politisch spricht, wird sich an der politischen Weltlage messen lassen müssen", meint in der taz Andreas Fanizadeh, der die postkoloniale Kritik der Documenta am Westen im Allgemeinen und Israel im Besonderen einseitig und ideenlos findet. "Im Kontext Palästinas kann eine kritische Kunst nur eine sein, die sich dem völkisch-religiösen Paradigma des Bef […]