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Fen Verstappen

Lebenslektionen meiner Mutter

Roman
Cover: Lebenslektionen meiner Mutter
Droschl Verlag, Graz 2023
ISBN 9783990591246
Gebunden, 136 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Janine Malz. Wie soll man alles wieder ins Lot bringen, wenn mit der Mutter eine ganze Familie unterzugehen droht? Der Zusammenhalt in der Familie könnte nicht besser sein: wie perfekt ineinandergreifende Zahnräder funktionieren die Mitglieder. Jedes Jahr stellen sie auf der Modemesse in Paris in einem gemeinsamen Showroom aus: die Mutter ist Modedesignerin, Tochter Biek fertigt Taschen an, Sohn Tijn macht Schmuck - und die Erzählerin, eine Werbetexterin, organisiert und unterstützt still und heimlich aus dem Hintergrund ihre Geschwister und ihre Mutter. Wie aus dem Nichts gerät das Zahnradwerk jedoch ins Stocken: die Mutter erleidet einen Schlaganfall. Als sie aus dem Koma erwacht, ist sie nicht mehr in der Lage zu kommunizieren. Vorbei ist es mit der selbstbewussten, schlagfertigen Frau, die sie war, vorbei mit einem Leben voller nächtlicher Cafébesuche und viel harter Arbeit. Die drei Kinder versuchen, die Pflege ihrer Mutter in ihr Leben zu integrieren und den herben Schicksalsschlag zu verarbeiten. Denn wie trauert man, wenn jemand weg ist, aber nicht stirbt?

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.03.2023

Wie geht man damit um, wenn die Mutter nach einer Hirnblutung zwar noch da, aber ganz und gar nicht mehr sie selbst ist? Das Gefühl, "formlos verloren" zu sein, kann Rezensentin Carola Ebeling bei Fen Verstappen nachlesen, deren autofiktional-fragmentierte Bearbeitung eines einschneidenden Erlebnisses sie lobt. Das feinsinnig nuancierte Porträt einer Familie ist in Abschnitte unterteilt, die sich immer auf die einbrechende Katastrophe beziehen und so den kaum beschreibbaren Vorher-Nachher-Kontrast umso deutlicher machen, erklärt Ebeling beeindruckt. Sie versteht mit der Lektüre auch, wie schwierig es ist, die richtigen oder überhaupt Worte für so ein Ereignis zu finden - das macht den Stil Verstappens tastend, zart und doch treffend und existentiell, lobt die überzeugte Kritikerin.