Anna Radlowa, 1891 geboren, spielte als Lyrikerin und Shakespeare-Übersetzerin in der Petersburger Literatur der frühen 1920er Jahre eine wichtige Rolle. Zu ihren Freunden zählten Dichter wie Alexander Blok, Nikolaj Gumiljow und Michail Kusmin. Zusammen mit diesem begründete sie 1923 den "Emotionalismus". Ihr Mann, der Regisseur Sergej Radlow, begründete in Petersburg die so genannte zirzensierte Komödie. Während der deutschen Besatzung wurde die Theatertruppe gezwungen, ihre Arbeit fortzusetzen. Es folgten Aufführungen in Berlin und Südfrankreich. Nach der Befreiung Frankreichs wurden die Radlows nach Moskau deportiert, dort des Landesverrats angeklagt und zu Lagerhaft verurteilt. Anna Radlowa starb 1949 in einem Arbeitslager in der Nähe von Rybinsk.
Tatarinowa, 1931 verfasst, konnte zu Lebzeiten Anna Radlowas nicht veröffentlicht werden. Die Erzählung behandelt die russische Geschichte, brandmarkt aber den 'Zarismus' nicht, sie spricht von Sektierern,…
Aus dem Russischen von Aleander Nitzberg. n der russischen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts gibt es noch immer Dichter zu entdecken. Ihre Dichtung aber ist vielfach mit einem tragischen Schicksal…