Vorgeblättert

Julie Mazzieri: Grabrede auf einen Idioten

26.01.2015. Der Idiot stört. Der Idiot wird beseitigt. Einfach so, in einen Brunnen geworfen. Doch als man wider Erwarten seinen Leichnam findet, braucht das Dorf einen Mörder. Lesen Sie hier einen Auszug aus Julie Mazzieris Roman "Grabrede auf einen Idioten"
Julie Mazzieri: Grabrede auf einen Idioten
Roman
Aus dem Französischen von Christoph Roeber

Diaphanes Verlag, Berlin 2015, 256 Seiten, Broschur, 18,95 Euro

Erscheint am 31. Januar 2015

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Klappentext: Ein Dorf in Kanada. Der Depp muss weg - so hat es der Bürgermeister entschieden. Er und sein Stellvertreter bringen ihn eines Morgens hinaus auf die Felder und werfen ihn in einen Brunnenschacht. Von dessen Grund aus der Dorfdepp einige Tage lang schreit, bis er schließlich verstummt.
Soweit der so lakonische wie ungeheuerliche Start eines Romans, der einfach ein böser Krimi sein könnte. Doch andere Spuren, andere Figuren (und andere Tote) wachsen nachträglich aus dem Boden, legen sich der Story in den Weg und kommen der bräsigen Dorfmentalität zupass. Denn das Dorf ohne Depp ist in tiefe Unordnung geraten. Zum Glück für den Bürgermeister aber heißt es: Schuld haben immer die anderen - und sicher kann sich vor allem der nicht fühlen, der hier neu, anders und allein ist und deshalb gar nicht anders kann, als einen Fehler nach dem anderen zu machen. Und dies auch tut. Aus dem Neuankömmling, dem Landarbeiter Paul Barabé, wird so der eigentliche »Idiot« der Geschichte…

Zur Autorin: Julie Mazzieri, geboren 1975 in Quebec, lebt in Korsika. Sie arbeitet als literarische Übersetzerin. »Grabrede auf einen Idioten« ist ihr erster Roman. Julie Mazzieri wurde dafür mit dem Prix Littéraire - Romans et nouvelles - du Gouverneur général de 2009 ausgezeichnet.

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