Walter Erhart

Wolfgang Koeppen

Das Scheitern moderner Literatur
Cover: Wolfgang Koeppen
Konstanz University Press, Konstanz 2012
ISBN 9783862530274
Gebunden, 463 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Das ungeschriebene Hauptwerk des Wolfgang Koeppen - eine exemplarische Studie über das literarische Scheitern. Er wurde zu einem berühmten Fall der Literaturgeschichte: ein mutmaßlich nicht mehr schreibender Autor, der die literarische Moderne in Deutschland nach 1945 mit begründete, einen weiteren Roman über Jahrzehnte jedoch verweigerte. Immer noch ungeklärt ist, was sich hinter dem Fall Koeppen verbirgt. Walter Erhart sucht die Gründe weder im Privaten noch beteiligt er sich an der Heroisierung eines notwendig nur noch Fragmente produzierenden modernen Dichters. Er liest die Werkgeschichte dieses Autors vielmehr exemplarisch: als Teil einer noch ungeschriebenen Literaturgeschichte des Scheiterns, als Schreibversuch und Erzählexperiment, mit dem Koeppen zugleich an die Grenzen der ästhetisch-literarischen Moderne geriet und deren unfreiwilliges Ende er beschreibt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.12.2012

Sieben Jahre nach Abschluss seiner Roman-Trilogie der Bundesrepublik kündigte sich bereits das Verstummen Wolfgang Koeppens an, erklärt Rezensent Thomas Meissner, und Marcel Reich-Ranicki sollte mit seiner alarmierten Prognose recht behalten. Auch wenn Koeppen noch einige Reisebücher oder Fragmente veröffentlichte, einen Roman stemmte er nicht mehr. Der langjährige Leiter des Greifswalder Koeppen-Archivs, Walter Erhart, setzt nun zu einer neuen Erklärung an, wobei er der Traditionslinie folgt, die glaubt, die Moderne habe die Welt unerzählbar gemacht. Allerdings glaubt Erhart nicht, dass sich Koeppen in verschiedenen Projekten verzettelt hat, sondern an dem einen großen Roman gescheitert sei. Für Meissen hat Erhart damit nicht das letzte Wort zum "Fall Koeppen" gesprochen, aber Buch vorgelegt, dass aus einer Fülle von Kenntnissen schöpfe.
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