Die Tränen von San LorenzoKriminalroman
Unionsverlag, Zürich
2017
ISBN
9783293005150, Gebunden, 224Seiten, 20,00
EUR
Klappentext
Aus dem Spanischen von Peter Kultzen. Torréon, die Stadt in Mexiko, ist im Ausnahmezustand. In einer Bar geschieht ein Mord und der Verdacht fällt auf die Ayala-Zwillinge. Auf beide, denn Remo von Rómulo zu unterscheiden, ist schwierig. Was keiner ahnt: Zwilling zu sein, ist eine Qual. Vor allem, wenn sie identisch scheinen, aber höchst unterschiedlich sind.
Rómulo verschwindet und Remo begibt sich in therapeutische Behandlung. Er wirkt verschlossen, doch die bohrenden Fragen des Analytikers bringen ihn zum Reden. Blufft er nur, um sich reinzuwaschen, wie alle Welt glaubt? Warum ist der Bruder, Rómulo, verschwunden, und wer steckt hinter dem Mord an ihrer Mutter? Warum ist ihr Grab leer?
Der Therapeut glaubt an Remo und geht auf Spurensuche.
Zeitgleich untersucht ein Journalist das Verschwinden der geheimnisvollen, heiligen Niña - hat sie etwas mit den Brüdern zu tun? Und dann ist da noch ein hoher Politiker, der in der Angelegenheit gerne ein Wörtchen mitreden möchte.
Dieser Kriminalroman erzählt seine Geschichte wie ein Puzzlespiel. Die Suche nach der Wahrheit ist verzwickt. Irgendwo verbirgt sie sich, und sie hat bekanntlich viele Gesichter. Erst recht in einem Land, das mit dem Tod auf vertrautem Fuße steht.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 04.04.2017
Vicente Alfonso versteht es, Erwartungen zu wecken und sie dann "kunstvoll zu ignorieren", um anschließend mit unerwarteten Wendungen und Wahrheiten zu überraschen, freut sich Rezensent Rudolf Neumaier. Die meisten der zahlreichen Figuren in Alfonsos Krimi bleiben Skizzen, die Erzählstränge, auf denen sie sich bewegen, laufen nebeneinanderher und bilden im ganzen einen beeindruckenden "Bogen über die Geschichte", lesen wir, die Frage, wo und auf welche Weise sie zusammengeführt werden, macht für Neumaier den Reiz und die Spannung des Krimis aus. Am Ende, so der lustvoll grübelnde Rezensent, ist zwar der Kriminalfall gelöst, doch vieles bleibt ein Rätsel.