Tödliche Spionage im Kalten KriegHohenschönhausen: Die "Gruppe Lange-Werner" im Visier der DDR-Staatssicherheit
Metropol Verlag, Berlin
2023
ISBN
9783863316952, Kartoniert, 157Seiten, 16,00
EUR
Klappentext
Zu den wichtigsten Phänomenen politischer Gegnerschaft in der DDR gehörte die Spionage für westliche Nachrichtendienste. Aus Sicht des Staatssicherheitsdienstes zählte die Verhaftung der "Gruppe Lange-Werner" 1953 zu den "bedeutendsten Spionagevorgängen". Auch weil die DDR-Führung mit Christian Lange-Werner erstmalig einen Angehörigen ihrer neuen Sicherheitskräfte zum Tode verurteilen und hinrichten ließ. Stefan Donth untersucht die Ermittlungsmethoden der Stasi in der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen und die Steuerung der Justiz im Vorfeld und während des Schauprozesses in Cottbus.
Rezensionsnotiz zu
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2023
"Noch nicht auserzählt" war die Geschichte rund um Christian Lange-Werner, fand Historiker Stefan Donth - Rezensent Helmut Müller-Enbergs stimmt ihm nach der Lektüre dieser neuen Studie zu. Akribisch arbeitet Donth den Fall des Leutnant Lange Werner auf, der als Verbindungsmann der Organisation Gehlen, einem Vorgänger des BND, tätig war. Mehr oder weniger durch Zufall wurde die Stasi auf Lange-Werner aufmerksam, er daraufhin verhaftet und in Hohenschönhausen, nach einem vierstündigen Verhör, zum Geständnis gezwungen, fasst Müller-Enbergs zusammen. Der darauffolgende Schauprozess diente der Selbstdarstellung im "Kampf gegen den Faschismus" und Lange-Werner wurde zum Tode verurteilt. Hier können die "hochgradig politisch motivierten Propagandaansätze", die zur Hinrichtung Lange-Werners führten, ausgesprochen gut recherchiert nachgelesen werden, schließt Müller-Enbergs.