Sabrina Janesch

Ambra

Roman
Cover: Ambra
Aufbau Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783351035006
Gebunden, 372 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Als ihr Vater stirbt, erbt Kinga eine Wohnung in einer fernen Stadt am Meer. Und einen Bernstein, in dem eine Spinne gefangen ist. Kein totes Insekt ist das, sondern eine leibhaftige Zeugin einer ungewöhnlichen Familiengeschichte. Nach ihrem vielfach ausgezeichneten Debüt Katzenberge schreibt Sabrina Janesch die Chronik einer deutsch-polnischen Familie, die vom stetigen Wandel und einer dunklen Gabe geprägt ist. Fünf Jahrzehnte nach der Blechtrommel porträtiert sie eine Stadt, in die die rätselhafte Geschichte der Myszas eingeschlossen ist wie in einen Bernstein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.10.2012

Jörg Magenau versteht den zweiten Roman von Sabrina Janesch vor allem als Talentprobe und Versprechen für Kommendes. Das hoch gesteckte Ziel, die eigene Familiengeschichte mit der deutsch-polnischen Geschichte zu verweben, gelingt in den Augen des Rezensenten nur unvollkommen. Die Konstruktion des Romans, so lässt uns Magenau wissen, trägt kaum das historische Gewicht, das sich die ambitionierte Autorin mit dem Handlungsort Danzig und einer Geschichte über mehrere Generationen und bewegte Zeitläufe hinweg aufhalst. Magenau schildert, wie die Geschichte der Autorin nach und nach entgleitet: die Gegenwartshandlung schrumpft zusammen, die Erinnerung an Krieg und Flucht aber bleibt blass, die Erzählerfiguren sind kaum zu unterscheiden. Allerdings punktet Janesch laut Magenau durch eine atmosphärisch dichte Beschreibung der Stadt Danzig und ihrer Bewohner.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.08.2012

Voller Sympathie porträtiert Birgit Walter die deutsch-polnische Autorin Sabrina Janesch, die sie zur Vorstellung ihres Romans "Ambra" nach Danzig begleitet hat. Walter kann kaum glauben, wie überlegt und "unerhört fertig, so perfekt" Janesch mit ihren 27 Jahren wirkt, dabei so heiter und liebenswürdig. Der Roman erzählt von einer jungen Deutschen, die von ihrem polnischen Vater eine Wohnung vererbt bekommt und mit dem Einzug in sie das polnische Familiengefüge sprengt. Vielleicht belädt Jalesch ihren Roman zu schwer mit Historie, Traumata, Grundidee und Bernstein, aber darüber sieht die Rezensentin gern hinweg, denn sie wurde von einer dichten und spannenden Geschichte gefesselt - und von Schilderungen, die ihr "die Angst in den Nacken" kriechen ließen.
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