Paul Collier

Der hungrige Planet

Wie können wir Wohlstand mehren, ohne die Erde auszuplündern
Cover: Der hungrige Planet
Siedler Verlag, München 2011
ISBN 9783886809417
Gebunden, 269 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Martin Richter. Unbequeme Thesen, die für eine intensive Debatte sorgen Wir leben auf einem hungrigen Planeten - hungrig nach Rohstoffen für ein ständiges Wirtschaftswachstum und hungrig nach Nahrungsmitteln für die wachsende Weltbevölkerung. Klimaerwärmung und Raubbau an der Natur zerstören unsere Lebensgrundlagen. Paul Collier fragt nach dem vermeintlich unüberbrückbaren Widerspruch zwischen Ökologie und Ökonomie und zeigt, wie wir den Hunger nach Wachstum stillen können, ohne unseren Planeten auszuplündern.
In diesem Werk widmet sich Paul Collier einem Gefahrenherd, der den gesamten Planeten bedroht: dem Raubbau an unseren natürlichen Ressourcen. Unter unserem verschwenderischen Umgang mit Rohstoffen leiden vor allem die Entwicklungsländer, denn von Umweltzerstörung, Nahrungsmittelkrisen und Klimawandel sind sie besonders stark betroffen. Wie ist es möglich, den ärmsten Ländern zu helfen, die ständig wachsende Weltbevölkerung zu versorgen und unsere Lebensgrundlagen dennoch zu schützen? Paul Collier zeigt neue Wege, wie wir unsere ökologischen und ökonomischen Interessen in Einklang bringen können. Denn nur wenn wir die Nutzung der natürlichen Ressourcen regulieren und uns technischen Innovationen nicht verschließen, werden die Länder der untersten Milliarde der Armut entkommen und auch in den Industrieländern Wohlstand und Umwelt bewahrt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.10.2011

Die FAZ lässt dieses Buch von Erhard Eppler besprechen, dem Friedens- und Ökodoyen der SPD, dem es nicht wirklich gelingt, ein klares Bild von dem zu zeichnen, was der Buchautor hier eigentlich will. Zunächst scheint sich Autor Paul Collier die Frage zu stellen, ob Rohstoffreichtum ein Fluch oder Segen für ein Land sei, und zum Ergebnis zu kommen, dass dies von der Qualität der Regierung abhängt: Nigeria ist nicht Norwegen. Dann geht es mehr um die Frage intensiver Landwirtschaft, die von Collier befürwortet wird, und von Eppler, so scheint es, nicht ganz so: So intensiv Landwirtschaft auch werden könne, sie werde doch niemals in der Lage sein, zehn Milliarden Menschen zu ernähren und außerdem noch Kraftstoff für Autos zu liefern, prognostiziert Eppler. Auch wenn er nicht allem zustimmt, nennt der Rezensent Collier doch "gescheit", die Übersetzung des Buch findet er allerdings überflüssig, da es sich an Kollegen wende, die ja sowieso Englisch könnten.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.07.2011

Rezensent Thomas Steg weiß dieses Buch des Ökonomen und Afrika-Experten Paul Collier zu schätzen. Der Autor versucht darin Antworten auf die Frage des Untertitels "Wie können wir Wohlstand mehren, ohne die Erde auszuplündern" zu geben, durchaus gut argumentiert und mit viel Empathie für die Menschen in den Entwicklungsländern, wie Steg findet. Er hebt Colliers Forderung nach einer Regelung des Zugriffs auf die natürlichen Ressourcen in den Entwicklungsländern hervor. Die Handlungsfähigkeit und Zusammenarbeit von Regierungen beurteile der Autor eher negativ und setze stattdessen auf NGOs und eine erstarkende Zivilgesellschaft. Auch Colliers Vorschlag einer Charta für natürliche Ressourcen hat durchaus etwas für sich, findet Steg. Allerdings hält er dem Autor vor, die Einwirkungsmöglichkeiten von zivilgesellschaftlichen Akteuren zu über- und die Handlungsmöglichkeiten von Staaten zu unterschätzen.
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