Tod und TextZu Roberto Bolaños '2666'
Matthes und Seitz Berlin, Berlin
2016
ISBN
9783882210941, Kartoniert, 133Seiten, 14,00
EUR
Klappentext
Roberto Bolanos Romangroßwerk '2666' gehört zu jenen Texten der Weltliteratur, die ihre eigene Gattung, also ihre eigene Poetik hervorbringen. Christgau deutet erstmals diese Metapoetik und stellt die Frage nach dem Status von Literatur überhaupt.
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 10.03.2016
Kaum ein Schriftsteller hat lebendiger über den Tod geschrieben als Roberto Bolano, versichert Rezensent Ralph Hammerthaler. Schade, dass der Literaturwissenschaftler Nathaniel Christgau sich in seinem Essay über Bolanos Roman "2666" derart auf den Tod fokussiert, klagt der Kritiker, der Bolanos Humor und Neugier vermisst. Zwar liest er, abgesehen von einigen schiefen Formulierungen, gebannt, was Christgau über die Ambivalenzen und Absonderlichkeiten der Todesthematik bei Bolano zu sagen hat. Dass der Autor den erzählerischen Kosmos in Bolanos "2666" aber als von der Welt abgeschottetes System betrachtet, erscheint dem Kritiker mit Blick auf den Wirklichkeitsbezug des Werkes als schwerwiegende Fehleinschätzung.