Ästhetik der ExistenzSchriften zur Lebenskunst
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main
2007
ISBN
9783518294147, Broschiert, 346Seiten, 13,00
EUR
Klappentext
Herausgegeben von Daniel Defert und Francois Ewald. In der letzten Phase seines Schaffens hat sich Michel Foucault mit Passion und Akribie dem Studium antiker Texte gewidmet und die klassischen Modelle einer lebenspraktischen "Sorge um sich" und "Ästhetik der Existenz" der historischen Vergessenheit entrissen. In den kleinen Texten und Interviews derselben Zeit, die der Auswahlband versammelt, unternimmt Foucault den riskanten und faszinierenden Versuch einer Aktualisierung dieser antiken Denkfiguren. Die alles entscheidende Frage für Foucault ist dabei: Kann es heute eine Lebensform geben, die nicht vom Wissen und von der Norm bestimmt wird, sondern die ein Experiment ist und das Leben als Kunst versteht?
Rezensionsnotiz zu
Süddeutsche Zeitung, 20.06.2007
Eine Auswahl von Schriften Michel Foucaults, unter anderm Vorworte, Interviews, Zetischriftenbeiträge, sind unter dem Titel "Ästhetik der Existenz" erschienen, der für Rezensent Manfred Geier das zentrale Motiv des Foucaultschen Denkens programmatisch deutlich macht: die Sorge um sich selbst, das eigene Leben begriffen als Hauptwerk des Lebens. Foucault selbst sprach einmal vom Leben als "Kunstwerk". Doch im Rekurs auf die griechisch-römische Kultur wird die "Ästhetik" nicht im kunstwerklichen Sinne, sondern im ethischen des praktischen Handels verstanden, so Geier. Wider die "Professorenphilosophie" strebe Michel Foucaults Spätwerk weg vom abstrakt-theoretischen Denken zur "Existenzkunst", zur philosophischen Lebensform der Antike. Welchen konkreteren Erkenntnisgewinn der Leser durch die Lektüre erhält, lässt der Rezensent allerdings offen.