Magdy El Shafee

Metro

Kairo Underground
Cover: Metro
Edition Moderne, Zürich 2012
ISBN 9783037310991
Gebunden, 104 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Schihab, ein junger Software-Ingenieur aus Kairo, gerät in die Fänge von korrupten Geschäftemachern. Nachdem er den Mord an einem Geschäftsmann, der ihn unterstützen wollte, beobachten musste, beschließt er eine Bank zu überfallen, um seine Schulden begleichen zu können. Nun sind ihm nicht nur seine Gläubiger, sondern auch die Polizei auf den Fersen. Es beginnt eine abenteuerliche Flucht durch die pulsierende Metropole Kairo. Korruption, Willkür, sexuelle Frustration, Jugend ohne Zukunft: Kurz vor dem Arabischen Frühling hat Magdy El-Shafee die Ursachen thematisiert, die zu diesen Ereignissen führten. In Ägypten wurde der Comic verboten.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.07.2012

Angetan zeigt sich Rezensent Andreas Fanizadeh von Magdy El-Shafees in Ägypten verbotenen Comic "Metro. Kairo Underground". In der Geschichte um einen jungen Software-Entwickler, der von seinen Gläubiger gejagt beschließt, eine Bank zu überfallen, vermittelt der Autor in seinen Augen ein ernüchterndes Bild der Metropole Kairo, die von sozialer Ungleichkeit, willkürlicher Staatsgewalt, Korruption und Vetternwirtschaft geprägt ist. Neben deutlichen politischen Äußerungen gegen das alte Regime in Ägypten findet Fanizadeh in dem Buch auch einige blanke Busen, die den Muslimbrüdern ein Dorn im Auge sein dürften. El-Shafees "flächiger und kantiger" Schwarz-Weiß-Stil erinnert ihn an die Tradition neuerer französischer Comics. Bleibt für den Rezensenten zu hoffen, dass bald weitere Comics des Autors erscheinen werden. Stoff dafür gibt es in Hülle und Fülle.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.06.2012

In Ägypten wurde Magdy El-Shafees "starke und mutige" Graphic Novel nach ihrer Veröffentlichung im Jahr 2008 rasch und offenbar unter fadenscheinigen Gründen verboten, erfährt man von Rezensent Christian Schlüter, der hinter dieser juristischen Gängelei politische Beweggründe vermutet. Denn dieses "Porträt einer zerstörten Gesellschaft" am Vorabend des Arabischen Frühlings verlange dem Leser mit seinen Elends-, Gewalt- und Korruptionsschilderungen einiges ab, ermögliche damit aber auch im Stil einer "kriminalesken Reportage" einen spannenden und intimen Einblick in die Welt jener jungen Menschen, die in Kairo für ihre Freiheit kämpfen. Zudem versteht sich El-Shafee als Zeichner bestens auf seine Kunst, meint Schlüter und lobt dessen souveränen Strich. Er freut sich schon jetzt auf El-Shafees bereits angekündigte Graphic Novel über die ägyptische Revolution.